A4-Flüchtlingsdrama: 70 von 71 Toten identifiziert
EISENSTADT/NEUSIEDL. Drei Monate nach dem an der A4 im Burgenland entdeckten Flüchtlingsdrama sind 70 der 71 Toten identifiziert. Das sagte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil am Donnerstagvormittag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt - wir berichten live.
Der Großteil der in einem Kühl-Lkw erstickten Menschen stammte demnach aus dem Irak. Laut Doskozil handelte es sich bei den Flüchtlingen um 29 Iraker, 21 Afghanen, 15 Syrer und fünf Iraner. Unter ihnen waren zwei Familien aus Afghanistan: ein Ehepaar mit drei Kinder und einem Cousin sowie eine weitere, aus drei Personen bestehende Familie. Darüber hinaus habe es weitere Verwandtschaftsverhältnisse wie etwa Vater und Sohn, Geschwister oder Cousins gegeben, sagte der burgenländische Landespolizeidirektor.
Die meisten der Toten sind nach Angaben Doskozils in ihre Herkunftsländer überführt worden. Fünf Leichname befinden sich noch in der Gerichtsmedizin in Wien. Drei von ihnen sollen demnächst überführt werden. 15 Menschen seien in Österreich bestattet worden, sagte der Landespolizeidirektor.
Nach der raschen Ausforschung der mutmaßlichen Täter ist das Strafverfahren mittlerweile an Ungarn abgetreten worden, da davon auszugehen ist, dass die Flüchtlinge auf ungarischem Staatsgebiet erstickt sind. Der Lkw war am Vormittag des 27. August in einer Pannenbucht der A4 im Bezirk Neusiedl am See entdeckt worden. Die Menschen darin - 59 Männer, acht Frauen und vier Kinder - sind vermutlich am Vortag gestorben. Vier Bulgaren und ein Afghane befinden sich in Ungarn in U-Haft.
Der österreichische Teil der Ermittlungen ist damit weitestgehend abgeschlossen, betonte Johann Fuchs, Leiter der Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Man werde aber weiter Strukturerhebungen durchführen: "Es geht um die Hintergründe der Tätergruppe."
Die Tragödie
Als Beamte am 27. August den luftdicht abgeschlossenen Laderaum des Lkw öffneten, wurde die Im Inneren waren 59 Männer, acht Frauen und vier Kinder erstickt. In mehreren Staaten begannen Ermittlungen, um die Schlepper zu fassen. Schon am nächsten Tag kam es in Ungarn zu Festnahmen, fünf Verdächtige sind inzwischen in Untersuchungshaft. Tragödie sichtbar:
Nachdem das Gutachten ergab, dass die Flüchtlinge mit größter Wahrscheinlichkeit bereits in Ungarn starben, trat die Staatsanwaltschaft Eisenstadt das Strafverfahren an die Behörden im Nachbarland ab, wo auch der Prozess stattfindet.
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