160 Kilo Drogen sichergestellt

Von nachrichten.at/apa   17.April 2018

Es kam seit 2015 zu Festnahmen von 54 Verdächtigen in Österreich, Serbien und in der Schweiz. 160 Kilo Drogen zum Straßenverkaufswert von 1,3 Mio. Euro wurden sichergestellt.

Die Bande soll Suchtgift im großen Stil von Serbien in die Schweiz und Österreich geschmuggelt und dort verkauft haben. Im September 2015 ergaben sich nach Festnahmen von Heroindealern im Kanton St. Gallen in der Schweiz konkrete Hinweise gegen einige Hintermänner einer aus Serbien stammenden Drogenschmugglerbande.

Nachdem die Ermittlungen ergeben hatten, dass der Drahtzieher der Bande, ein 47-jähriger Serbe, zwecks Drogengeschäfte zwischen den drei Ländern regelmäßig hin und her pendelte, setzte sich eine internationale Kooperation von schweizerischen, serbischen und österreichischen Ermittlern auf die Fersen des Drogenkartells.

Im Zuge der "Operation Smart" wurde erhoben, dass die Bande Heroin und Marihuana vom Balkan in die EU und in die Schweiz schmuggeln ließ. Im Oktober 2016 wurden in einem serbischen Lastwagen 35 Kilogramm Marihuana sichergestellt, im März 2017 mehrere Verdächtige festgenommen und 2,5 Kilo Heroin konfisziert. Beim 47-jährigen Hauptverdächtigen klickten im Oktober 2017 in Vorarlberg die Handschellen. Auch seine engsten Mitarbeiter, zwei Österreicher, ein Italiener und eine Serbin wurden bei der koordinierten Aktion in Hard bei Bregenz festgenommen. Zwei davon sind bereits rechtskräftig verurteilt worden.

Im März 2018 ist ein weiterer Kurier der Organisation in Holland am Flughafen Amsterdam mit acht Kilogramm Kokain festgenommen worden. Der Kurier hatte das Kokain direkt aus Peru abgeholt und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft in Holland.

Im Rahmen der "Operation Smart" habe man im November 2017 einen lukrativen Raubüberfall auf ein Spielcasino in Lindau verhindern können, betonte der Direktor des Bundeskriminalamtes, Franz Lang, vor Journalisten in Zauchensee in Salzburg. Auch diese Tätergruppe habe gewusst, was die Polizei könne und was nicht, denn die Verdächtigen benutzten zur Kommunikation wie viele andere Kriminellen Messenger-Dienste, die polizeilich nicht überwacht werden.

Lang wies daraufhin, dass solche länderübergreifenden Projekte wie die "Operation Smart" von der EU gefördert werden. Seit 2015 habe es insgesamt 24 Operationen gegeben, bei denen Haftstrafen im Ausmaß von 1.470 Jahren ausgesprochen worden seien, allein in Österreich von 300 Jahren. Auffällig sei, dass das Geld aus den kriminellen Geschäften immer mehr in Bargeldtransporten transferiert werde, "man traut weniger den Money-Transmittern". Bei der "Operation Smart" kam ans Tageslicht, dass zur Zwischenlagerung des Suchtgiftes in Schweizer Parks Bunker angelegt wurden. "Ähnliches passiert auch mit Geld", sagte Lang.

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) betonte die Notwendigkeit einer polizeilichen Zusammenarbeit auch mit den Staaten des Westbalkans. Kriminelle Netzwerke würden vermehrt globaler agieren. Eine Intensivierung der Ermittlungen sei die einzige Möglichkeit, um diesen Banden das Handwerk zu legen - was auch ein wichtiger Beitrag für das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sei. Wichtig sei auch, das länderübergreifende Ermittlernetz "immer dichter zu machen", so Kickl.

Die "Operation Smart" habe gezeigt, wie gut die kriminalpolizeiliche Kooperation mit anderen Staaten funktioniert, erklärte der Innenminister. "Ich konnte gestern mit dem serbischen Innenminister vielversprechende Projekte für die Zukunft besprechen."

Der stellvertretende Premierminister und Innenminister von Serbien Nebojsa Stefanovic sagte, man dürfe nicht zulassen, dass Kriminelle meinen, "sie sind stärker als wir". Er hoffe, dass Serbien in Zukunft die finanziellen Mitteln erhalte, um sich diesen Herausforderungen stellen zu können.

Österreich unterstützt die Westbalkanländer auch beim Aufbau der Präventionsarbeit. Die zentrale Aussage solle sein: "Die Polizei arbeitet Schulter an Schulter" und es zahle sich nicht aus, kriminelle Strukturen aufzubauen, erklärte Lang.

An der dreitägigen Konferenz in Zauchensee nehmen 92 Experten von Strafverfolgungsbehörden aus acht Ländern teil, u.a. aus Österreich, Serbien, Kroatien, Albanien, Montenegro, und auch Vertreter von Europol, Eurojust und FBI. Wenn die österreichische Bundesregierung in der zweiten Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, werde ein entsprechendes Augenmerk auf das Thema Sicherheit gelegt werden, sagte Kickl.