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„Schwere Ermittlungsfehler“: FBI soll nun den Fall Kampusch überprüfen

Von Jasmin Bürger, 29. Juni 2012, 00:04 Uhr
Kampusch
Entführungsopfer Natascha Kampusch: Viele offene Fragen Bild: Reuters

WIEN. Haben die Ermittler im Fall der 1998 entführten und 2006 von ihrem Entführer geflohenen Natascha Kampusch mit der notwendigen Sorgfalt gearbeitet? Und sind sie allen ermittlungsrelevanten Fragen vor und nach Kampuschs Selbstbefreiung nachgegangen?

Ein „klares Nein“ ist die Antwort jenes parlamentarischen Ausschusses, der sich eineinhalb Jahre mit der Überprüfung des Falles beschäftigt hat. „Es hat schwere Ermittlungsfehler und eine bedenkliche Vernachlässigung von Erkenntnissen gegeben“, fasste Ausschuss-Vorsitzender Werner Amon von der ÖVP die Ergebnisse zusammen. Wäre ordentlich gearbeitet worden, hätte Kampusch „schon nach einem Monat befreit werden können“, ist SP-Abgeordneter Otto Pendl überzeugt.

Viele Ungereimtheiten

Ein elfseitiges Kommuniqué, von allen fünf Parlamentsparteien erstellt, listet die vielen, teils bereits bekannten, Ungereimtheiten auf: Etwa das „bei einem so bedeutenden Kriminalfall nur schwer verständliche geringe Ausmaß justizieller Vernehmungen“ oder die „Nichtbeachtung des Hinweises eines Polizei-Hundeführers auf Wolfgang Priklopil“, im Jahr 1998 „bereits der zweite direkte Hinweis auf den Entführer“. Ob dieser ein Einzeltäter war, könne „nicht abschließend beantwortet werden“. Klar ist für die Abgeordneten die Verantwortung: Diese trifft „neben den Beamten der SOKO auch den Staatsanwalt, der in auffallender Weise in entscheidenden Phasen der Ermittlungen untätig geblieben ist“, heißt es im Papier.

Weshalb nun weitreichende Konsequenzen folgen sollen: Die Causa selbst sollen Cold-Case-Experten vom FBI oder dem deutschen Bundeskriminalamt evaluieren „und klären, wie es zu den Fehlern kommen konnte“, so Amon. Bei neuen Erkenntnissen müsse es auch eine „Wiederaufnahme des Verfahrens geben“.

Die zweite Forderung brächte eine massive Umstellung: Die Staatsanwaltschaft soll unter parlamentarische Kontrolle gestellt werden. Konkret soll ein eigener Ausschuss „rechtskräftig abgeschlossene Fälle“ bei Ungereimtheiten untersuchen können.

 

Chronologie

Am 2. März 1998 wird die damals zehnjährige Natascha Kampusch in Wien auf dem Weg zur Schule entführt. 3096 Tage, fast siebeneinhalb Jahre, wird sie von Wolfgang Priklopil, teilweise in einem Kellerverlies, in dessen Haus im niederösterreichischen Strasshof festgehalten. Am 23. August 2006 flieht Kampusch, Priklopil begeht während der Großfahndung nach ihm Selbstmord.

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