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Super-GAU in Tschernobyl

Von Heidi Riepl, 25. April 2015, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Besuch in der Todeszone: Tschernobyl im Jahr 2011
Bild: Riepl

Atomkatastrophe: Vor fast 29 Jahren passierte das bislang schwerste Unglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie – ein Gebiet von 155.000 Quadratkilometern wurde radioaktiv verseucht.

  • Atomkatastrophe: Vor fast 29 Jahren passierte das bislang schwerste Unglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie – ein Gebiet von 155.000 Quadratkilometern wurde radioaktiv verseucht.

Der Super-GAU

Am 26. April 1986 um exakt 01.36 Uhr passierte es: Der Reaktor vier des ukrainischen Atomkraftwerks Tschernobyl explodierte. Eine gewaltige radioaktive Wolke zog bis nach Westeuropa. Der radioaktive Fallout verseuchte ein Gebiet von mehr als 155.000 Quadratkilometern. In Österreich sind 13 Prozent der Fläche betroffen – vor allem Teile des Salzkammerguts, die Hohen und Niederen Tauern.

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Tagelang versuchten die sowjetischen Behörden diese Atomkatastrophe zu vertuschen. Als dann aber schon das Ausland auf die radioaktive Wolke aufmerksam wurde, mussten sie das bislang schwerste Unglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie doch zugeben.

„Es war eine Havarie in Tschernobyl“, schrieb die sowjetische Nachrichtenagentur TASS am 29. April in einer kleinen 23-Zeilen-Meldung. Der Brand im Reaktor war bis dahin noch immer nicht unter Kontrolle.

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Die Todeszone

Erst weitere Tage später wurden dann aus der Region Tschernobyl 151.000 Menschen evakuiert, weitere 210.000 mussten in den darauffolgenden Jahren ihre Heimat verlassen. Ein Gebiet mit dem Radius von 30 Kilometern wurde zum Sperrgebiet, zur sogenannten „Todeszone“, erklärt. Um den zerstörten Reaktorblock wurde ein Sarkophag aus Beton und Stahl gebaut.

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Offiziell hat das Atom-Unglück nur 31 Tote gefordert. Das sind die, die unmittelbar nach dem Unglück starben. Die wahre Zahl der Tschernobyl-Opfer kann allerdings nur geschätzt werden. Je nachdem, wie weit Spätfolgen einbezogen werden, schwanken die Schätzungen zwischen 35.000 und 200.000 Todesfällen. In der Ukraine und in Weißrussland ist die Häufigkeit von Krebserkrankungen und Behinderungen noch immer höher als der weltweite Durchschnitt. Hinzu kommt eine neue Form von Immunschwäche, die von Experten als „Tschernobyl-Aids“ bezeichnet wird.

Auf staatliche Hilfe mussten die vielen Tschernobyl-Opfer aber meist vergeblich warten. Sie wurden oft nur notdürftig in Baracken untergebracht. Vor allem die alten Menschen sind daher längst wieder in ihre alten Häuser in der Todeszone zurückgekehrt – illegal natürlich.

Die ukrainische Führung missbrauchte die Tschernobyl-Katastrophe jahrelang, um westliche Hilfsgelder zu erpressen. Erst 14 Jahre nach dem Reaktorunglück konnte sich Kiew zu einer völligen Stilllegung der Atomanlage durchringen: Milliarden-Kredite aus dem Westen, die vor allem für den Bau von zwei neuen Atomkraftwerken verwendet werden, hatten den Abschied schlussendlich leicht gemacht.

Auch für den Sarkophag, der längst Risse aufweist, benötigt die Ukraine wieder Milliarden-Hilfen von der internationalen Staatengemeinschaft. 2,2 Milliarden Euro soll die neue Schutzhülle kosten, die bis Ende 2017 fertig werden soll.

Obwohl die Ukraine im Moment andere Sorgen hat und die Menschen die Katastrophe zu vergessen beginnen, bleibt die radioaktive Gefahr: Bis die von Plutonium verseuchten Gebiete wieder bewohnbar sind, dauert es laut Experten 241.000 Jahre.

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