"Skyfall": James Bond feiert die Auferstehung
Der neue Bond mit Daniel Craig sprüht vor lang ersehnter 007-Nostalgie.
Nach Bond Nr. 22, „Ein Quantum Trost“, ist mancherorts gekeppelt worden. Dies sei vielleicht doch nicht das wahre Bond-Gefühl. „Skyfall“, unter der Regie von Sam Mendes, bietet, in bester Tradition, einen rasanten Start. Die Sache läuft dann nicht „Zurück in die Zukunft“, eher gilt „Vorwärts in die Vergangenheit“. Der legendäre Aston Martin DB5 ist wieder da, Waffenschmied Q in verjüngter Gestalt (Ben Whishaw aus „Das Parfum“) und Miss Moneypenny, diesmal ausgesprochen sexy, sind zurück und der berühmte Sarkasmus von 007 feiert fröhliche Urständ’.
„Jeder braucht ein Hobby“, sagt Bond zu seinem Widersacher Silva (Javier Bardem). Jener: „Und was ist Ihres?“ Bond: „Auferstehung.“ In der Tat war 007 zu Beginn vermeintlich in die ewigen Agenten-Jagdgründe eingetaucht – in tiefe Fluten. Um aber, wie der berühmte Phönix aus der Asche Auferstehung zu feiern. Er weiß: Sein Gegner ist kein Lercherl.
Für die Rolle des Silva hat man Oscar-Preisträger Bardem erblonden lassen. Bardem begibt sich auf die Ebene der charismatischen Bond-Bösewichte à la „Goldfinger“, unterlegt tiefste Grausamkeit mit fast berührender Zärtlichkeit. Silva hat es weniger auf 007, denn auf seine Chefin M (Judi Dench) abgesehen. Silva ist ein großer Coup gelungen. Er hat dem Geheimdienst MI6 die Festplatte mit allen Namen der Auslandsagenten entwendet, kündigt an, regelmäßig fünf dieser Namen zu veröffentlichen. Zum Showdown kommt es in den schottischen Highlands, wo Andrew Bond, einst Waffenvertreter, und seine Frau, die Schweizerin Monique Delacroix Bond, begraben sind. Erraten: 007s Eltern.
Und die neuen Damen? Sévérine (Bérénice Marlohe) ist schön und geheimnisvoll, bringt Mister Bond auf die Spur des Bösewichts. Die andere, Eve (Naomie Harris), geht ihm versehentlich an den Kragen, aber später – am besten, Miss Moneypenny fragen. Und der Mann im Mittelpunkt? Daniel Craig hat endgültig zu Bond gefunden und, wie man hört, für zwei weitere Filme unterschrieben. Sehr schön. Denn dieser Bond ist so gut, dass man sich schon auf den nächsten freut.
„Skyfall“: UK/USA, 143 Minuten, Regie: Sam Mendes,
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antiquiert und verzichtbar...