"The Program – Um jeden Preis": Er betrog meisterhaft
"The Program" über den Fall Lance Armstrong.
Diese Geschichte kennt die Welt. Der erfolgsgierige Radrennfahrer Lance Armstrong gewinnt sieben Mal in Serie die "Tour de France", weil er besser und geschickter dopte als die Mitbewerber. Er täuscht und betrügt, benutzt dazu ein Team aus Radfahrern und Betreuern, geht nach Programm vor. Und weil ein guter Mensch kein Betrüger sein kann, gründet er – ehemals selber an Krebs leidend – eine Stiftung, die Krebskranken hilft. Das macht unverdächtig.
Warum den Stoff detailgetreu verfilmen – war doch alles schon einmal in Echtzeit im Fernsehen zu sehen? Inklusive medienwirksamem Geständnis und der Aberkennung aller sieben Siege. Weil der Film hinter die Kulissen schaut, also von Anfang an Wahrheit und Lüge zeigt.
Die chauvinistische Präpotenz, mit der der Amerikaner seine Scheinwelt dem Rest der Welt aufgezwungen hat, ist kaum erträglich. Er spielte den Messias, den Gutmenschen in der Welt der verlogenen. Regisseur Stephen Fears rekapituliert den Fall minutiös, stützt sich auf den Dopingbericht gegen Armstrong und das Buch "Seven deadly Sins" des Journalisten David Walsh, der den Betrüger letztlich entlarvte. Hauptdarsteller Ben Foster kommt dem Protagonisten optisch wie darstellerisch verdammt nahe. Er ist der Erfolgsgarant für diese Melange aus Biografie und Drama, die nicht nur Sportfans ansprechen wird. (att)
"The Program – Um jeden Preis", GB, F, 103 min.
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