"Southpaw": Der Körper als bröckelnde Bastion
Jake Gyllenhaal brilliert in einem Boxerdrama, dessen Ende vorhersehbar ist.
Als Boxer hätte Billy Hope (Jake Gyllenhaal) einen echten Tiefschlag wohl verkraftet. Als Mensch bricht er unter dem Tod seiner Frau jedoch zusammen – und rappelt sich wieder auf. Diese Einzelkämpfergeschichte erzählt Regisseur Antoine Fuqua ("Training Day") in "Southpaw", ab heute im Kino.
Billy Hope ist ein Underdog, der es vom Waisenkind zum Weltmeister im Halbschwergewicht geschafft hat. Zunächst lebt er mit Frau Maureen (Rachel McAdams) und Tochter Leila (Oona Laurence) glücklich in einer Villa. Als Maureen jedoch in einem Handgemenge mit seinem Konkurrenten Miguel Escobar erschossen wird, verliert er allen Halt. Es folgen Drogen, Einsamkeit und Bankrott. Am Boden, bleibt dem Boxer nur mehr der große Kampf gegen Escobar, für den ihn der desillusionierte Trainer Titus Wills (Forest Whitaker) fit machen soll. Es wird der Kampf seines Lebens um sein Leben.
Gyllenhaal ist für diese Entwicklung hinter einem Muskelberg verschwunden. Zugleich gelingt es ihm, die große seelische Verletzlichkeit seiner Figur durchscheinen zu lassen. Dies kontrastiert Fuqua mit harter Action. Die Kampfbilder sind intensiv und authentisch. Der Körper wird zur bröckelnden Bastion mit Soundtrack von Eminem. Ein gekonnter Film, der sich am Ende leider zu stark an die Glaubenssätze des Genres klammert: Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, und das wichtigste ist die Familie. (maf)
Southpaw: USA 2015, 123 M., A. Fuqua
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