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"Oktober November": Warum es weh tut, wieder zu wachsen

Von Nora Bruckmüller, 02. November 2013, 00:04 Uhr
Warum es weh tut, wieder zu wachsen
Distanz zwischen Vater (Peter Simonischek) und Tochter (Nora von Waldstätten): Die klaren Bilder von Kameramann Martin Gschlacht zeigen das Unausgesprochene. Bild: Filmladen

Götz Spielmanns „Oktober November“ ist ein packendes Familien- und Identitätsdrama. Am 5. 11. präsentiert er es mit Hauptdarstellerin Ursula Strauss in der OÖN-Filmnacht.

Die mediale Welt verzerrt das Leben immer stärker in erfolgserprobten Formaten: überdrehter Reality-TV-Trash, endloses Blabla in Talkshows, Überkandideltes im Hollywood-Kino. In geringen Dosen ist das gut so – es unterhält. Hat man zu viel davon konsumiert, kann es schwerfallen, Werke entlang des echten Lebens zu verdauen.

Ungeübten Sehern mag deshalb das Schwestern-Drama des für "Revanche" oscarnominierten Regisseurs Götz Spielmann viel zu schlucken geben: Er verlässt die ausgetretenen Pfade, erzählt komplett geradlinig und fokussiert existenzielle, schwierige Fragen nach Tod, Identität und Familie.

Man sieht den Schwestern Sonja (Nora von Waldstätten) und Verena (Ursula Strauss) zu, wie sie ihre getrennten Wege gehen: Sonja hat den elterlichen Alpen-Gasthof verlassen und ist eine gefragte Schauspielerin. Verena ist geblieben, um sich um Mann, Sohn und Vater, verkörpert von Peter Simonischek, zu kümmern. Seine Krankheit führt sie wieder zusammen. Auf den ersten Blick erscheinen sie als das komplette Gegenteil, doch sie fechten dieselben Kämpfe aus: Während sie versuchen, zu entsprechen, haben sie den Kontakt zu sich selbst verloren – Waldstätten und Strauss leisten dabei Außerordentliches. Sie legen die innere Unsicherheit ihrer Figuren offen, indem sie deren viele Masken zeigen. Strauss brilliert als wärmende Mutter und entfremdete, kalte Schwester. Waldstätten kleidet Sonja mit pointierter Mimik in patentes Selbstbewusstsein, daheim in lustige Kindlichkeit, allein in tiefe Verzweiflung. Ihre Dialoge treffen subtil, aber messerscharf die wunden Punkte der anderen – wie man es in Familien so macht. Das von Simonischek großartig gespielte Dahinscheiden des Vaters lässt ihre Masken fallen. Nach so langer Zeit tut es weh, aber die ruhige, klare Inszenierung legt Gutes frei: Wachstumsschmerzen.

Oktober November: Ö 2013, 112 Min., G. Spielmann

OÖN Bewertung:

 

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