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"Independence Day: Wiederkehr": Ertrunken in einer Flut bombastischer Bilder

Von Nora Bruckmüller, 16. Juli 2016, 00:04 Uhr
Ertrunken in einer Flut bombastischer Bilder
Bill Pullman Bild: Centfox

Der neue Film von Roland Emmerich beleidigt das Original (1996)

Seinen eigenen Film noch einmal zu drehen, Jahrzehnte nachdem das Original mit dem Prädikat "Kult" versehen worden ist, birgt enormes Risiko. Der Neuaufguss kann zum Desaster werden, das Erbe damit angekratzt.

Roland Emmerich hat dieses Risiko auf sich genommen, und mit dem aktuellen Film "Independence Day: Wiederkehr" sein Science-Fiction-Werk "Independence Day" aus 1996 erneuert.

Gutes tut der deutsche Hollywood-Regisseur damit aber keinem. Weder sich selbst, dem Original noch dem Publikum.

Das größte Problem von "Wiederkehr" ist der im Kern absolut unveränderte Plot, der schnell erzählt ist: 1.) Aliens greifen die Erde an. 2.) Unter US-Führung erhebt sich die Menschheit zum finalen Gegenschlag. 3.) Materialschlacht. 4.) In Pathos ertrinkendes Happy End.

Emmerich bauscht den Plot auf zwei Stunden Länge auf, der Kinogeher leidet an der Vorhersehbarkeit und der Frage, wann endlich die Action anfängt. Das hebelt jeden Spannungsbogen im Ansatz aus und lässt den Film zur flachen Show alter und neuer Charaktere werden, die auf grobe Weise verstrickt sind. Bill Pullman, im Original der kämpferische Präsident, ist ein vom Krieg gegen die Außerirdischen gezeichnetes Wrack.

Tochter Patricia (Maika Monroe), als Mädchen 1996 zu sehen, arbeitet nun als Assistentin der amtierenden US-Präsidentin. Als Pilotin kennt sie den ebenfalls zur Fliegerei ausgebildeten Dylan Hiller (Jessie T. Usher), den Sohn von Captain Steven Hiller. Letzteren verkörperte Will Smith, der als freches Profi-Schlitzohr im ersten Film den Invasoren zusetzte. Er fehlt in der Neuauflage, und somit sein lässiger Schmäh. Liam Hemsworth sollte den als Haudrauf-Pilot besteuern. Mehr als Grinsen, versucht coole Einzeiler ("Hast du die Hosen voll?") und Präsenz liefert er aber nicht ab, nur einmal Jeff Goldblum per Raumschiff ins Geschehen.

Viele Ideen, wenig originell

Als David Levinson ist dieser vom Satelliten-Techniker (1996) zum Verteidigungs-Direktor aufgestiegen. Vor dem Fliegen hat er noch immer mächtig Angst, dafür aber nicht vor einem afrikanischen Warlord, den er zur Schlacht mitnimmt – sein Stamm verfolgte die Aliens jahrelang ...

Figuren wie der Warlord oder der geschundene Alt-Präsident – das sind viele nette Ideen, aber in Summe zu wenig originell. Genauso wie lange die visuellen Effekte. Nichts, was man nicht seit "Star Wars" oder "Star Trek" kennt. Erst als die Alien-Königin ihr Mutterschiff, groß wie ein Kontinent, auf die Weltkugel aufsetzten lässt, entwickeln sich jene umwerfend bombastischen Bildwelten, typisch für Emmerich. In ihrer Flut sind sie aber wie der Film selbst: größer angelegt, aber keineswegs besser.

"Independence Day: Wiederkehr": USA 2016, 120 min

OÖN Bewertung:

 

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