"Die Möbius-Affäre": Jane Bonds verhängnisvolle Liebe
„Die Möbius Affäre“ hat starke Schauspieler, aber eine zerfallende Geschichte.
„George Clooney Frankreichs“ wurde Jean Dujardin nach seinem „The Artist“-Oscar genannt. Weil er nun in Éric Rochands Spionage-Film „Die Möbius Affäre“ einen russischen Geheimdienstler spielt, gilt er als „Frankreichs James Bond“.
Steigt man in diese schönen Wortspiele mit ein, ist aber in der ersten Minute des Films klar: Der Star ist eine Jane Bond. Cécile De France verkörpert das Finanzgenie Alice, das Risiko so gut beherrscht, dass es ganz Spanien von einem Computer an der Côte d’Azur in die Krise stürzen kann. Dabei ist Alice ebenso schön wie das französische Küstenstück: in der Sonne schimmernde Lippen, blau strahlende Augen. Als russisch-amerikanische Doppelagentin wird sie von allen Seiten politisch instrumentalisiert, um den russischen Oligarchen Ivan Rostovsky – „Lie To Me“-Star Tim Roth war für diesen kauzigen Charakter prädestiniert – zu vernichten. Er erliegt Alice genauso wie Dujardins Charakter Moïse. Ihre spielerische Exzellenz kann aber nicht verhindern, dass Themen wie die Hochfinanz, Überwachung und Krise nur Anhängsel einer zu dominanten Liebesgeschichte werden, deren größtes Opfer am Ende der Film selbst ist. (nb)
Die Möbius-Affäre: F/B/LUX 2013, 103 M.., Eric Rochant
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