Die Meisterin des falschen Gesangs

Von Silvia Nagl   26.November 2016

Dieser Film ist schlichtweg bezaubernd! Stephen Frears hat die wahre Geschichte über die legendäre und schwerreiche New Yorker Musikmäzenin Florence Foster Jenkins (1868–1940), die es mit ihren laut und falsch gesungenen Tönen 1944 sogar bis in die (von ihr gemietete) Carnegie Hall geschafft hat, in Szene gesetzt – als wunderbare Huldigung an das nicht Perfekte und an die große Liebe.

Meryl Streep (die tatsächlich singt) ist zum Niederknien als dickliche, in plüschige Roben gewandete, wehmütige, leidenschaftliche und zu allem Überdruss auch noch an Syphilis erkrankte Falschsängerin, die das aber nicht hört. Und Hugh Grant ist zum Abbusseln als ihr Ehemann, der mühsam die Wahrheit vor ihr verbirgt, ihre Stimme lobt, Claqueure bezahlt, schlechte Kritiken verschwinden lässt – und ein ganz tolles Tänzchen hinlegt – oscar-reif!

Auch Simon Helberg als Klavierbegleiter Cosmé McMoon ist großartig in seinem anfänglichen Entsetzen über die fehlgeschlagenen Koloraturen und in seiner wachsenden Zuneigung.

Florence Foster Jenkins: GB 2016; 115 Min.

OÖN Bewertung: