Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Der seidene Faden": Ein Meisterschneider soll seine Seele entblößen

03. Februar 2018, 00:04 Uhr
Ein Meisterschneider soll seine Seele entblößen
Daniel Day-Lewis steckt seine Liebe ab. Bild: Laurie Sparham / Focus F

"Der seidene Faden" – Drama mit Daniel Day-Lewis

Poetische Bilder, gebrochene Charaktere und Star-Schauspieler – daraus formt Paul Thomas Anderson ("There Will Be Blood") seine meist hochdekorierten Regiearbeiten.

Dieser Formel folgte der Kalifornier auch bei seinem in der Londoner Modeszene der 1950er eingebetteten Beziehungsdrama "Der seidene Faden". Darin spielt der dreifache Oscarpreisträger Daniel Day-Lewis Meisterschneider Reynolds Woodcock, der in einem von Jugendstil inspirierten Stadthaus residiert. Wie erwartet, hat sich Day-Lewis (60) den Stoffkünstler bis in die akkurat gelegten Haarspitzen nicht nur angeeignet, sondern ist in Brillanz dazu geworden.

Hoffnung und harte Kämpfe

Zu einem in sich gekehrten, peniblen, auf seine Routinen bedachten Junggesellen, einen höchst sensiblen Künstler, der sich den ganzen Tag lang nicht davon erholt, wenn zu "laut" gefrühstückt wird. Dennoch erliegt er einer Irritation.

Der natürlichen, bodenständigen Kellnerin Alma. Einer Frau mit Willen, der es nicht reicht an der Seite von Woodkock in den Dunstkreis von (augenscheinlicher) Kultiviertheit einzutauchen. Alma, die eine einnehmende, Day-Lewis absolut entsprechende Vicky Krieps ("Was hat uns bloß so ruiniert") gibt, fordert Reynolds, seine bis ins kleinste Detail von ihm dirigierte Inszenierung eines Lebens aufzugeben, weil sie letztlich nur seine sensible Seele schützen soll. So spielt "Der seidenen Faden" mit der Hoffnung des Zuschauers auf großes Glück, wie mit seinem Wissen, dass darum hart zu kämpfen ist.

Für sechs Oscars ist "Der seidene Faden" nominiert – u. a. bester Film, bestes Kostüm, beste Regie, bester Hauptdarsteller. Betrachtet man den Film separat in jeder der Kategorien, sind die Nominierungen durchaus berechtigt. Das Gesamtkunstwerk aber verströmt stellenweise dieselbe Aura wie Reynolds Woodcock, eine von lähmender, gar künstlicher Distanz. (nb)

"Der seidene Faden": USA 2017, 130 Min.

OÖN Bewertung:

 

mehr aus OÖN-Filmkritik

"Baby to go": Niemand muss hier noch ein Kind aus dem Körper pressen

"Smoke Sauna Sisterhood": Die Schönheit von Frauenkörpern, die nicht von Beauty-OPs, sondern vom Leben erzählen

"Stella. Ein Leben": Wie weit würden Sie gehen, um nicht ins KZ zu kommen?

"Dream Scenario": Nicolas Cage als ein Jedermann in den Träumen der Menschen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen