Der Star von „Gravity“ ist eine galaktisch gute Sandra Bullock
Im Science-Fiction-Streifen von Alfonso Cuarón stehlen George Clooney wunderschöne Bilder und seine Filmpartnerin die Show.
Sie gelten als zwei der schönsten und attraktivsten Schauspieler, die in der Traumfabrik Hollywood in edlen Kleidern über die roten Teppiche schreiten. In seinem Science-Fiction-Film „Gravity“ nimmt Regisseur Alfonso Cuarón seinen Hauptdarstellern Sandra Bullock und George Clooney ihr goldenes Image, ihre glamourösen Kleider, verzichtet komplett darauf, ihre fitten Körper zu inszenieren: Er steckt beide in Raumanzüge.
Bullock verkörpert die Biomedizinerin Ryan Stone, die auf ihrer Forschungsmission im Weltall vom erfahrenen Astronauten Matt Kowalski geführt wird, oder, wie der fast schon langweilig lässige Clooney in seiner Rolle sagt, ist sie „hier oben das Genie und er nur der Busfahrer“ – beides gilt auch bezüglich ihrer schauspielerischen Leistung.
Denn als ihr Shuttle unter plötzlich eindonnerndem Weltraummüll zerstört und ihre Crew getötet wird, sticht ihn Bullock mit fühlbarer Präsenz aus und transportiert die von Cuarón mit unglaublichem technischen Aufwand erzeugten Stimmungen.
Zunächst komponiert er das All in prägnanter Stille als unwirklichen Ort mit Aussicht auf den Erdball, auf dem sich Wolken zu weißen Bändern über den tiefblauen Meeren sammeln, Lichter länglicher Ballungsräume wie gelbe Adern wirken und die grün-braunen Kontinente wie Inseln.
Wenn die Astronauten dann wie Miniaturen in der Schwerelosigkeit tanzen und per Funk irdische Probleme wälzen, scheint die Freiheit greifbar. Doch dieser schöne Ort verwandelt sich durch das Unvorhersehbare zur Kulisse für die hässlichsten Gefühle: Angst und Einsamkeit, wenn man in einer aussichtslosen Situation allein auf sich selbst zurückgeworfen wird. Ohne Erfahrung, ohne Routine.
Nachdem das Shuttle zerstört ist, der Rückweg zur Erde unmöglich scheint und Stone nur mehr mit einer Sicherungsleine an Kowalski hängt, zeigt Bullock diese Gefühle ohne Gesten, nur mit Atem und Mimik: Sie hechelt und schnauft mit weit aufgerissenen Augen und bebendem Gesicht.
Ihr actionreicher und visuell immer wieder überraschender Kampf ums Überleben (Kamera: Emmanuel Lubezki) ist natürlich eine Parabel auf jedes scheinbar ausweglose Problem. Im Weltraum verliert ihre Lösungsstrategie gegen Ende aber gehörig an Esprit und Kraft, und gewinnt leider an Langeweile.
Gravity: USA/GB 2013, 90 Min., Regie: Alfonso Cuarón
OÖN Bewertung:
von der wirklich sensationellen visuellen Umsetzung ganz zu schweigen. Auch den Schluss fand ich stimmig. Das Raumschiff Erde gibt uns alles, was wir zum Überleben brauchen. Auch wenn wir fast nackt aus dem Wasser kriechen.
Selten eine ahnungslosere und nichtssagendere Kritik wie diese gelesen. Und das zu einem der besten Filme seit langem..!