Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Der Staat gegen Fritz Bauer": Als der Staat noch im braunen Sumpf feststeckte

Von Nora Bruckmüller, 09. Oktober 2015, 00:04 Uhr
Kino: Als der Staat noch im braunen Sumpf feststeckte
B. Klaußner als Fritz Bauer Bild: Constantin

Dass die Kapitulation der Nazis im Mai 1945 braunes Gedankengut und die NS-Strukturen nicht einfach auslöschte, veranschaulicht der aktuelle Kino-Film "Der Staat gegen Fritz Bauer" eindrucksvoll.

Fritz Bauer (Burghardt Klaußner) war in den 60ern Deutschlands Generalstaatsanwalt. Im Film erlebt man, wie er versuchte, NS-Verbrecher vor Gericht zu bringen.

Der konkrete Fall: die Verhaftung von Adolf Eichmann in Argentinien, Organisator der "Endlösung in der Judenfrage". Die Alt-Nazis, die sich dank ihrer Netzwerke, begünstigt von kollektivem Schweigen sowie reaktionärem Klima, in den Behörden gehalten haben, blockierten und diskreditierten Bauer. Viel stärker als dieser Konflikt ist aber Bauers persönlicher.

Erstickende Kleinbürgerlichkeit

Er wird aufgerieben zwischen Kraftlosigkeit und Wut, seiner intellektuellen Vision für Europa, die aber wegen erstarkender Kleinbürgerlichkeit zu ersticken droht.

Klaußners Darbietung eines zermürbten, alten, jüdischen Mannes, der nicht zwangsläufig immer sympathisch ist, geht fantastisch nahe. Dass er den sich behäbig bewegenden Bauer samt nuschelnder Diktion bestechend interpretiert, ist da fast schon nebensächlich. Ebenso stark: Ronald Zehrfeld als Staatsanwalt, der seine Menschwerdung erfährt. Einzig störend sind arg staatstragend klingende Trompetentöne. Das wirkt, als hätte Regisseur Lars Kaume das US-Justizthriller-Genre kopieren wollen. Das braucht sein Film gar nicht.

Der Staat gegen Fritz Bauer: D 2015, 105 Min.,

OÖN Bewertung:

 

mehr aus OÖN-Filmkritik

"Monkey Man": Ein Film, an dem Tarantino-Fans helleste Freude haben

„Io Capitano“: Leichen, Folter und Brutalität pflastern den Weg dieser sanften Kinder

"Stella. Ein Leben": Wie weit würden Sie gehen, um nicht ins KZ zu kommen?

"Kleine schmutzige Briefe": Wenn Worte wie „du räudige, tittenlose Rübe“ skandalös gutes Schauspiel anzetteln

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen