"Der Glanz des Tages": Im Sog des wärmenden und Wahrhaftigen
„Jetzt lernst du mich kennen, vorher war ich ein anderer“, sagt Schauspieler Philipp Hochmair in Tizza Covi und Rainer Frimmels Werk „Glanz des Tages“ hinter den Kulissen des Hamburger Thalia Theaters zu Zirkusartist Walter Saabel.
Hochmair spielte gerade auf der Bühne den Hauptmann in „Woyzeck“, im Film spielen die beiden Männer Onkel und Neffe. Ihre Rollen füllen sie mit ihren ureigensten Erfahrungen und Emotionen.
Der Satz „Jetzt lernst du mich kennen“ gilt dabei genauso für jeden Kinobesucher. Denn „Glanz des Tages“ gibt ganzheitliche Einblicke in Hochmairs Persönlichkeit, genauso wie in jene von Saabel. Obwohl sie ihre Lebensentwürfe im rauen, nasskalten, düsteren Winter temporär zusammensetzen, verbreitet ihre neue Zufallsbeziehung innige Wärme – getragen von Momenten wahrhaftiger Natürlichkeit. Zu sehen ist ein ungleiches Paar, das zu einer gemeinsamen Normalität findet, die jedoch nie banal wirkt. Denn selbst wenn ihre unterschwelligen Konflikte dramatisch an die Oberfläche treten, zeigt dies nur, wie individuell der „Glanz des Tages“, die Freude am Tun, sein kann. (nb)
Der Glanz des Tages: Ö 2012, 90 Min.
Regie: T. Covi, R. Frimmel
OÖN Bewertung: