"Creed – Rocky’s Legacy": Rocky geht als Boxer nun doch in Pension und coacht Apollos Sohn
Teil 7 der Rocky-Saga: Creek - Rocky’s Legacy könnte "Sly" Stallone zu Oscar-Ehren führen.
40 Jahre sind vergangen, seit 1976 der erste Teil einer der legendärsten Filmsagas in die Kinos kam: Mit "Rocky" startete eine Reihe, die nicht nur zu den Klassikern des Box-Films gehört, sondern auch wie kaum eine zweite die Geschichte eines Underdogs erzählt, der sich seinen Weg nach oben erkämpft. Fünf weitere Teile folgten, zuletzt 2007 "Rocky Balboa".
In "Creed – Rocky’s Legacy", steigt Stallone nicht selbst in den Ring – er verkörpert den Trainer eines jungen, von Michael B. Jordan verkörperten, Talents.
Vater-Sohn-Beziehung
Adonis Johnson (Jordan) hat seinen berühmten Vater, den Boxer Apollo Creed, nie kennengelernt. Der starb bei einem Kampf im Ring (zu sehen in "Rocky 4"). Adonis aber hat von seinem Dad einiges an Talent mitbekommen. Johnson reist nach Philadelphia, um sich dort von Rocky (Stallone), dem einstigen Gegner und späteren Freund seines Vaters, zu einem richtigen Fighter ausbilden zu lassen. Balboa hat (wieder einmal) mit dem Boxsport abgeschlossen und weigert sich zunächst, dem jungen Kämpfer zu helfen.
Doch dann entwickelt sich zwischen den beiden eine Art Vater-Sohn-Beziehung und Rocky wird doch zu seinem Trainer. Einer steilen Karriere des immer besser boxenden Adonis steht nichts mehr im Weg, da erkrankt Rocky an Krebs.
Die Erkrankung spielt mehr am Rande eine Rolle. Was nicht zuletzt auch dem altersweisen und trockenen Humor Balboas, respektive Stallones, zu verdanken ist. Im Juli wird Sylvester Stallone, von seinen Fans liebevoll "Sly" genannt, 70 Jahre alt. Man sieht dem Schauspieler, der von der Kritik ob seiner darstellerischen Fähigkeiten nicht immer gänzlich ernst genommen wurde, auch ein jedes dieser Jahre an. Wenigen Darstellern allerdings ist ein derart entspannter und selbstironischer Umgang mit der eigenen Hinfälligkeit gegeben wie Stallone.
Es ist erstaunlich, mit welch großer Selbstverständlichkeit ein so junger Regisseur wie der 29-jährige Ryan Coogler mit einer von so vielen verehrten Reihe wie "Rocky" umgeht. Stets respektvoll, aber auch erfrischend. Statt Bill Contis melancholischer Musik von 1976 gibt es diesmal viel Rap zu hören; überhaupt ist "Creed" stark in der afroamerikanischen Kultur verwurzelt, auch der Regisseur selbst ist Afroamerikaner.
Der sehr gelungene "Creed" wird ob der starken Konkurrenz wohl keinen Oscar in der Kategorie "Bester Film" holen, Stallone aber kann sich aber – nach dem Gewinn des Golden Globes – auch Oscar-Chancen in der Nebendarsteller-Kategorie ausrechnen. Verdient hätte er die Auszeichnung ob seiner lässigen wie anrührenden Performance als Rocky Balboa in "Creed" allemal.
Creed – Rocky’s Legacy: Boxerfilm mit Sylvester Stallone und Michael B. Jordan, Regie: Ryan Coogler
OÖN Bewertung: