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"Blade Runner 2049": Alle Zeit der Welt für den neuen Blade Runner

Von Nora Bruckmüller, 07. Oktober 2017, 00:04 Uhr
Alle Zeit der Welt für den neuen Blade Runner
Ryan Gosling (l.), Harrison Ford Bild: Sony

Ryan Gosling wandelt in "Blade Runner 2049" auf Harrison Fords Spuren. Ein schön harter Film mit Botschaft – und Längen.

"Blade Runner 2049" verlangt Kinogehern, die herkömmliche Blockbuster gewöhnt sind, einiges ab. Regisseur Denis Villeneuve ("Arrival") hat einen Film gedreht, der zwar in der Zukunft spielt, aber ein Science-Fiction-Merkmal verweigert: schnelle Action. Der Kanadier schreibt die Geschichte, die Ridley Scott mit "Blade Runner" 1982 begonnen hat, ohne Hast und bombastische Effekte. Schlecht ist das nicht. Das beweisen alleine die ersten, bildgewaltigen Einstellungen, bei denen Produzent Ridley Scott ("Alien – Convenant") seine Ideen durchgesetzt haben dürfte.

Behutsam gleitet der Zuseher über tiefschwarze Gipfelgrate, ein scheinbar endloses Landschafts-Mosaik aus Feldern, aus denen jedes Grün gelöscht worden scheint. So nimmt man die Perspektive eines Mannes ein, der so stoisch ist, wie das Land unwirtlich: Polizist KD6-3.7., kurz "K". Den Beamten, den Ryan Gosling so furios unnahbar gibt, tut nun das, was Harrison Ford als Dick Deckar im Original getan hat: Replikanten töten, versklavte Wesen, irgendwie Mensch und doch Maschine.

Was "K" aber findet, nachdem er sein fliegendes Vehikel gelandet hat, ist mehr als sein Zielobjekt. Eine Box mit Knochen einer Replikantin. Sie erzählen von einem Notkaiserschnitt, somit von einem Kind, das theoretisch nie gezeugt hätte werden können ...

Mysteriös ins Halbdunkel

Der Job von "K" wird es, den Nachkommen zu eliminieren. Die Replikanten dürfen nie erfahren, dass sie sich vermehren können, es würde sie gegenüber ihren "Herren" gefährlich selbstbewusst machen. Für "K" beginnt so auch eine Suche nach sich selbst, die ihn mehr und mehr zerstört und immer wieder auf Deckar bringt, den Ford zu kurz spielt, aber mit Qualität. "K" streift durch Los Angeles, eine dunkle Drecks-Stadt, in der schwarzer Regen fällt oder strahlend weißer Schnee. Doch es wäre kein Villeneuve-Film, würden Schwarz und Weiß nicht mit Grautönen und Halbdunkel versetzt, würde im Guten nicht Zweifel, im Schlechten Hoffnung gesät. So bedächtig die Stimmung dabei ist, so mysteriös ist sie. Das Problem: In der Mitte bleiben die Szenen aus, in denen die famos komponierte Lethargie unterbrochen wird.

Da hat einen die Liebe von "K", das selbst gekaufte Hologramm Joi, bereits erstaunt, und ein abscheulich guter Jared Leto als Industrieller Wallace, der als Narziss mit Gott-Komplex noch bessere, weil teurere Replikanten züchtet. Es gibt Längen. Erst zuletzt zeigt "Blade Runner 2049", was er ist. Ein Thriller über Menschen, die Echtes wollen, aber Daten und Zahlen gehorchen. Oder wie Ks Chefin, eine harte Robin Wright, zu ihm sagt: "Du hast dich verletzt? Das zahl’ ich nicht." So ist 2049 letztlich 2017.

"Blade Runner 2049": USA/GB/CDN 2017, 163 M.

OÖN Bewertung:

 

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