All-Außenseiter auf schräger Mission
Comic-Verfilmung "Guardians Of The Galaxy"
Sie sind weder düster wie Batman, noch edel wie Superman. In den schier unendlichen Weiten des Marvel-Comic-Universums leuchten die "Guardians Of The Galaxy" bestenfalls als Sternschnuppen. Mit der Leinwand-Adaption ändert sich das grundlegend.
Von Beschützern der Galaxie sind die fünf Typen, die sich in einem ungemütlichen Hochsicherheits-Häf’n zur Zweckgemeinschaft bündeln, anfangs weit entfernt. Erdling Peter, der als Bub von Aliens entführt wurde, protzt mit dem heldenhaften Namen Starlord – und ist doch nicht mehr als ein schlitzohriger Schlawiner, für den man gerne Sternenkrieger Han Solo zum Vaterschaftstest bitten würde. Gar nicht grün ist ihm zuerst die grünhäutige Gamora, eine ansehnliche Ganzkörperwaffe, die Peter eine geheimnisvolle Kugel abjagen will, auf die es auch andere abgesehen haben. Dazu gesellt sich der von hehren Rachegelüsten animierte "Drax der Zerstörer", der zwar mit Muskeln, aber nicht mit Metaphern umgehen kann. Das kecke Wort führt meist Rocky Racoon – ein Waschbär, den ein Gen-Experiment zu dem machte, was er nun ist: eigennützig, draufgängerisch und pfiffig. An seiner Seite schlägt ein einfältig anmutendes Baumwesen Wurzeln, das immer und zu allem nur "Ich bin Groot" sagt.
In dem zitatreichen, augenzwinkernden Abenteuer schlägt sich das schräge Außenseiter-Quintett durch eine knallbunte, von originellen Geschöpfen in allerlei fliegenden Kisten bevölkerte Sciencefiction-Welt, der ein Darth-Vader-mäßiger Ungustl namens Ronan den Garaus machen möchte.
Gemeinsam-sind-wir-stark-Pathos wird dank stimulierender Angriffe auf die Lachmuskulatur gelassen hingenommen. Eine besondere Note erhält der vergnügliche Blick in die Zukunft durch einen Soundtrack aus den 1970er-Jahren, der sich erklärt: Eine alte Kassette mit ihren Lieblingsnummern ist alles, was Peter nach Mamas Krebstod geblieben ist.
"Guardians Of The Galaxy" (USA 2014, 121 Min.), Regie: James Gunn
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