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So wird eine Trockenmauer gebaut

Von Karl Ploberger, 01. September 2017, 00:04 Uhr

Vom Fundament bis zu den besten Pflanzen: ORF-Biogärtner Karl Ploberger gibt zehn Tipps zum Bau einer Trockenmauer.

Steine sind keine Feinde des Gärtners. Im Gegenteil, sie sind die wahren Hüter des Lebens – aufgeschichtet zu Trockenmauern, bieten sie unzähligen Tieren Unterschlupf und Lebensraum für Pflanzen, die unter diesen kargen Verhältnissen leben können. Eine Oase für viele seltene Gewächse, die ein Mal mehr zeigen, wie vielfältig das Leben in einem Naturgarten sein kann.

 

1 Ein gutes Fundament

Nur wer ein gutes Fundament errichtet, wird mit einer Trockenmauer lange Zeit Freude haben. Eine naturnahe Trockenmauer benötigt ein etwa 30 cm tiefes und etwa doppelt so breites Fundament, wie die Mauer dick ist. Als Material wird grobes, fest gestampftes Schottermaterial verwendet.

 

2 Das beste Material

Eine Trockenmauer lässt sich im Prinzip aus allen Steinen errichten, doch sollten Naturgärtner aus ökologischen Gründen Material aus der näheren Umgebung wählen. Findlingsmauern bedürfen einer größeren Fertigkeit, da es die unregelmäßige Steinform notwendig macht, dass man in die Zwischenräume kleine Steine exakt einpasst. Quadermauerwerk (aber in unterschiedlicher Größe) ist für Laien leichter aufzubauen.

 

3 Die Schnur zum Erfolg

Ohne ein Schnurgerüst geht es nicht. Nur wer von Beginn eine Schnur spannt, der wird Richtung, Neigung und Höhe exakt einhalten können.

 

4 Die ideale Neigung

Für die langfristige Standfestigkeit ist die Neigung zum Hang das Um und Auf. Ideal sind bei einer Stützmauer zehn bis 15 Prozent. Das bedeutet, dass sich eine ein Meter hohe Mauer um gut zehn bis 15 cm nach hinten neigt.

 

5 Die gute Fuge

Hier sieht man sofort, ob ein Profi oder ein Newcomer am Werk war, denn Fugen dürfen nie durchlaufen, sondern müssen immer versetzt angeordnet werden. Niemals dürfen bei einem fachgerechten Bau drei Fugen zusammenstoßen.

 

6 Der Anker

Jeder vierte Stein, der verlegt wird, sollte so groß sein, dass er als sogenannter "Binder" die gesamte Mauer überdeckt.

 

7 Die starken Ecken

Für einen stabilen Halt sind große Ecksteine und einige große Fundamentsteine nötig – nicht nur aus optischen Gründen.

 

8 Der grüne Mantel

Keine Trockenmauer ohne Pflanzen – achten Sie auf die richtige Auswahl: Zimbelkraut, Thymian, Dachwurz oder Sedum sind ideal.

 

9 Der Unterschlupf

Auch wenn exakt gearbeitet wird, bleibt in einer Natursteinmauer doch die eine oder andere Lücke, dort ist das Versteck für Eidechsen, Salamander & Co.

 

10 Die Krone

Das allerwichtigste beim Aufbau einer Trockenmauer ist der Abschluss. Auch hier werden große Steine, die weit über die gesamte Mauer bis ins Erdreich greifen, verwendet. Sie sind der "Deckel" und schützen die Mauer.

 

Die besten Pflanzen für Trockenmauern

Dachwurz: Sempervivum heißen Dachwurz, Donnerwurz, Hauswurz botanisch und sagen damit genau, was das Typische für diese Pflanze ist: „Immer lebend“. Schon ein kleines Kindel, das abfällt, beginnt zu wachsen. Als idealer Lückenfüller bildet es dicht Polster. Pflege: Absolut problemlos. Will man stärkeres Wachstum, lohnt es sich einmal pro Jahr organisch zu düngen.

Sedum: Die Fetthennen oder auch Mauerpfeffer genannt, sind besonders ideal zum Bepflanzen, denn hier genügen tatsächlich einige "Pfefferkörner"-große Teile, die in die Ritzen gesteckt werden und das Wachstum beginnt. Ideal: Sedum reflexum – Tripmadam. Pflege: Auch diese Mauerpflanze wächst problemlos. Wird sie zu groß, einfach zurückschneiden.

Zimbelkraut: Das Mauer-Zimbelkraut gehört zu den Pionieren in einer Trockenmauer. Ist die Erde in den Fugen (und dahinter) nährstoffreich, dann wächst sie sehr kräftig und füllt im Nu alle Fugen. Ihre hellvioletten Blüten sind eine zarte Zierde. Pflege: absolut anspruchslos.

Thymian: Die "Würze" für jede Trockenmauer – im doppelten Sinn. Aus der Vielzahl von Thymianarten eignet sich der sogenannte Polsterthymian, der nur wenige Zentimeter hoch wird, am besten. Wunderschön, wenn er zu blühen beginnt. Pflege: Einzig der durchlässige Boden ist die Voraussetzung für gutes Gedeihen. Höher wachsende Thymianarten alljährlich kräftig zurückschneiden.

 

Das ist jetzt im Garten zu tun

Der Vollherbst steht vor der Tür, demnächst werden die Kastanien reif – die Zeigerpflanze für diese phänologische Jahreszeit. Im Garten kann nun das kommende Gartenjahr vorbereitet werden.

Rasen mähen und düngen. Am besten vor einem Regen. Verwendet werden sollte ein organischer Dünger oder jedenfalls ein Herbstrasendünger. Durch das Kalium wird der Rasen frost- und pilzresistent. Kompost verteilen.

Auf Baumscheiben, bei den Ribiseln, den Himbeeren und Brombeeren; aber später auch auf den Staudenbeeten wird jetzt eine dünne Schicht Kompost verteilt. Im Frühjahr kommt der Kompost auf die Gemüsebeete und zum Auffüllen ins Hochbeet.

Blumenzwiebel pflanzen. Sie sind die Garanten für einen blühenden Start ins Gartenjahr 2018. Vor allem die Narzissen, Krokusse, Schneeglöckchen und der Zierlauch gehören früh in die Erde. Bei den Tulpen kann man sich Zeit lassen. Sie wurzeln erst ab einer Bodentemperatur von unter zehn Grad.

An Vitamine denken. Vogerlsalat (Feldsalat) und Spinat werden jetzt angebaut. Sie beginnen noch zu wachsen und werden mit Reisig vor Kahlfrösten geschützt. Ab März kann geerntet werden.

Teiche jetzt ausräumen. Aber niemals zur Gänze, sonst geht das gesamte ökologische Gleichgewicht verloren.

Ans Gehölzpflanzen denken. Leider ist der Herbst als die beste Pflanzzeit mittlerweile völlig in Vergessenheit geraten. Doch wachsen Laubbäume, Sträucher, Rosen, Obstgehölze bei einer Pflanzung im Herbst viel besser an und benötigen kaum Pflege. Jetzt bestellen!

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1  Kommentar
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il-capone (10.333 Kommentare)
am 01.09.2017 08:01

Eine Bio-Trockenmauer vom Biogärtner braucht die Schnur?

guada Widz ...

Da Traustoa ist ergo ned Bio grinsen

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