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So werden Pflanzen in den Sand gesetzt

Von Karl Ploberger, 21. Juli 2017, 00:04 Uhr
So werden Pflanzen in den Sand gesetzt
Bei Peter Korn brauchen die Blumen nur Luft, Licht und Sand, um zu gedeihen. Bild: plo

Blick über den Gartenzaun: Ein schwedischer Gärtner hat ein revolutionäres Gartenbau-System entwickelt, bei dem man komplett ohne Dünger und ohne Gießen auskommt.

Peter Korn ist der Star unter den schwedischen Staudengärtnern. Sein Schaugarten, ein paar Kilometer außerhalb von Göteborg, ist ein Beispiel, dass sich auch im Gartenbau immer wieder revolutionäre Entdeckungen ergeben. Er hat hier auf einigen tausend Quadratmetern einen Steingarten angelegt, in dem die Pflanzen ausschließlich in Sand gepflanzt werden. Das System scheint perfekt zu funktionieren, denn der Garten ist eine Pracht und die Pflanzen stehen so gesund und kräftig in den Beeten, dass man neidig werden könnte. Und: Es wird hier weder gegossen noch gibt es Probleme mit Unkraut. Hier die sieben Tricks des schwedischen "Sand-Gärtners".

 

Humus entfernen

Das Prinzip dieses Gärtners ist, dass die Pflanzen Wasser und Nährstoffe suchen. Daher wird großflächig (nicht bloß für ein Pflanzloch, sonst gibt es den Blumenvasen-Effekt) die oberste Humusschicht abgetragen. Den Boden darunter lockern.

 

30 cm Sand auftragen

Nicht irgendein Sand kann verwendet werden, sondern eine mit Korngröße von 0 bis 0,8 mm. Das Wichtigste aber: Die Feinteile dürfen nicht verkleben. Also darf man damit keinen Sandkuchen machen können.

 

Pflanzenwurzeln auswaschen

Für traditionelle Gärtner ist das die größte Überraschung: Die Pflanzen, die man in das Sandbeet setzt, werden aus dem Topf genommen, die Erde ausgeschüttelt und danach die Wurzeln ausgewaschen. So verbinden sich die Wurzeln rasch mit dem Substrat.

 

Stöcke teilen

Je kleiner die Pflanzenteile sind, desto schneller wachsen sie an. Ein in voller Blüte stehender Salbei (zum Beispiel der Salvia nemorosa) wird auf sechs bis acht Teile geteilt. Selbst einzelne Äste mit nur ein paar Wurzeln werden anwachsen. Peter Korn: "Einige Wochen lassen sie die Köpfe hängen, doch dann wachsen sie!"

 

Ein Mal angießen

Gegossen wird nur am Beginn. Damit werden die Wurzeln eingeschlämmt und nun ist die Pflanze für die nächste Zeit sich selbst überlassen. Peter Korns Garten liegt in einer Gegend mit etwa 1400 mm Jahresniederschlag. Der Sand hält über Wochen die Feuchtigkeit. Die oberste Schicht trocknet rasch aus, damit gibt es praktisch kein Unkrauten.

 

Im Herbst alle Pflanzenreste entfernen

Wichtigste Maßnahme für Korn ist das Entfernen jeglicher Pflanzenteile und jeglichen Laubes, damit sich keine Humusschicht bildet. Er verwendet dafür einen Laubbläser. Würde man das nicht machen, würden diese Humus-Teile wie ein Docht wirken und das Beet rasch austrocknen lassen.

 

Nach sieben Jahren die oberste Schicht abtragen

Moos und Flechten, Staub und Pollen bilden übers Jahr eine zentimeterdicke Schicht. Sie wirkt wie Humus, saugt das Wasser aus dem Boden. Daher wird dieser verschmutzte Sand entfernt und neuer aufgetragen. So trocknet die oberste Schicht wieder ab und angeflogener Unkrautsamen hat keine Chance zu keimen.

 

OÖN-Interview

Karl Ploberger: Welche Pflanzen können „auf Sand gesetzt werden“?

Peter Korn: Jeder denkt bei diesem System vor allem an die Steingartenpflanzen und die alpinen Stauden. Die wachsen besonders gut im Sand.

Man sieht aber auch Pfingstrosen – auch in Sand gepflanzt?

Ja – ohne Problem gedeihen sie und stehen besonders kompakt und gesund im Beet, genauso wie Lupinen, Glockenblumen oder die besonders gewaltig wachsenden Königskerzen.

Gehölze kann man aber nicht so setzen?

Doch! Ich hab hier auch Magnolien gesetzt, die ebenfalls fantastisch wachsen und wunderbar blühen!

Gibt es auch Erfahrungen mit Gemüse?

Ja – alle Wurzelgemüse, Karotten, Sellerie, Pastinaken und so weiter wachsen hervorragend, Salate, die viel Grünmasse bilden, muss man allerdings mit Dünger versorgen.

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