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So kommt wieder Leben in den Garten

Von Karl Ploberger, 08. September 2017, 00:04 Uhr
So kommt wieder Leben in den Garten
Bild: VOLKER WEIHBOLD

Gartenteich, Wurzeln, Laub und Wildsträucher: ORF-Biogärtner Karl Ploberger erklärt, wie der Garten ganz natürlich zum grünen Paradies für Mensch, Tier und Pflanzen wird.

Biologisch zu Gärtnern heißt auch nachhaltig und in Zusammenhängen denken. Jede Maßnahme, die man setzt, hat Auswirkungen auf viele andere Bereiche. Gärten bestehen nicht bloß aus Bäumen, Sträuchern und Blumen – zum wahren Paradies wird ein Garten erst, wenn er mit Leben erfüllt ist.

Daher wird schon bei der Planung auf das Gleichgewicht von Tieren und Pflanzen Rücksicht genommen.

Oase für Mensch und Tier

Ein Stück Paradies, das der Mensch schafft und das als Natur aus zweiter Hand bezeichnet werden kann. Es beginnt mit den kleinen Oasen für Tiere – den Laufkäfern, die sich unter dem Laub verstecken, das als Mulch unter einer Wildsträucherhecke liegen bleibt. Genau in so einer Hecke ist das Leben am Vielfältigsten – von den vielen Vögeln bis hin zu den Eichkätzchen, die sich die Nüsse holen.

Ein großes Naturparadies ist aber auch der Gartenteich, das Feuchtbiotop: mit Libellen, Kröten, Molchen, Ringelnattern. Es ist die oft vergessene Oase am Rand des Gartens – ein kleines wildes Eck, wo Brennnessel wachsen dürfen und damit den Raupen des Tagpfauenauges Futter geben. Wo aber auch alte Wurzelstöcke liegen bleiben, Baumteile verrotten oder Äste und Laub – wie zufällig aufgeschichtet – liegen.

Es mag einem Laien als "unordentlich" erscheinen. Macht man aber einen Blick genauer auf dieses Eck, dann bewahrheitet sich der alte Spruch: "Es gibt nichts Lebendigeres als ein Stück Totholz". Pilze erobern schon nach kurzer Zeit das Holz und durchwachsen es mit ihrem Mycel. Geschätzte 25 Prozent aller in Mitteleuropa lebenden Käfer sind auf zerfallendes, verfaulendes und verrottendes Holz angewiesen. Und es ist – als Teil der Nahrungskette– eine wichtige Grundlage für das Leben vieler anderer Tiere, die von diesen Insekten leben. Denken wir nur an den Specht, der in alten Bäumen nach Larven sucht und zum Teil tiefe Löcher hämmert, die wieder Nistmöglichkeiten für andere Tiere bietet. Gerne verstecken sich in solchen Totholzhaufen Mauswiesel (ein wichtiger Regulator bei Wühlmausproblemen) und diverse Mäuse. Darunter auch die Haselmaus – ebenfalls ein kleiner, aber wichtiger Schädlingsregulator, der gerne Raupen, Schneckeneier und viele andere Insekten vertilgt.

Besonders attraktiv sind die seit einigen Jahren in England wieder in Mode gekommenen "Wurzelstockgärten". Prinz Charles in Highgrove war hier der Vorreiter, der diese viktorianische Tradition wiederbelebte und nun viele Nachahmer gefunden hat. Dieses Totholz bringt nicht nur eine besonders interessante Gestaltung in den Garten, es ist nach wenigen Monaten voller Leben. Besonders gut wachsen in den Wurzelzwischenräumen übrigens Farne, Funkien und natürlich im schattigeren Teil Efeu. Im Frühjahr fühlen sich in den Wurzelstöcken Leberblümchen, Veilchen und Buschwindröschen wohl.

 

Kein Kies, kein Beton

Beton gilt als Baustoff für die Ewigkeit. Beobachtet man aber genau, dann sind Mauern schon nach 20, 30 Jahren oft ein Sanierungsfall. Frost lockert die Platten, der Rost im Baustahl tut das Seine, die Reste sind für die Deponie.

Trockenmauern aus Naturstein halten ewig. Sind sie doch einmal ein Sanierungsfall, dann liefern sie wieder Rohmaterial für neue Steinmauern.

Und der neue Trend, alles mit Kies zu bedecken, ist nur scheinbar eine Arbeitserleichterung. Im Herbst das Laub entfernen geht nicht ohne Laubbläser und -sauger. Auch wenn Folien untergelegt sind, ist die Fläche nach Jahren verunkrautet. Oft werden hier dann Unkrautvernichtungsmittel aufgesprüht. Ganz sicher nicht bio, was da vor der Haustür passiert ...

 

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