Quitte – perfekte Frucht für die winterliche Hausapotheke
Heimische Haubenköche und Gartenbesitzer sind derzeit voll des Lobes für die Quitte, weil das Obst gut zu verarbeiten und sehr dekorativ ist. Auch der Quittenbaum hat viele Vorteile.
Haubenköche und Gartenbesitzer sind derzeit voll des Lobes für die Quitte, weil sie gut zu verarbeiten und sehr dekorativ und robust ist. Auch der Quittenbaum hat viele Vorteile: Man muss ihn praktisch nicht schneiden und dennoch gibt es alljährlich Blüten und Früchte. Die weißen bis hellrosafarbenen Blüten, die knapp vor der Rosenblüte erscheinen, sind deutlich größer als die der Äpfel und Birnen, lassen aber keinen Zweifel aufkommen, dass die Quitte ein Rosengewächs ist.
Der Baum wächst langsam und wird mit den Jahren zu einem kleinen, breitkronigen Baum mit etwa fünf bis sechs Metern Wuchshöhe und -breite. Er lässt sich aber durch Schnitt auch kompakter halten. Blätter und Früchte sind von einem dünnen filzartigen Belag überzogen, der sie in heißen Sommern vor dem Austrocknen schützt. Das graufilzige Laub und die großen gelben Früchte vermitteln südliche Stimmung.
Zwei große Gruppen
Es gibt zwei große Gruppen: die Apfelquitten und die Birnenquitten, deren Namen sich von der Form der Früchte ableiten: Apfelquitten tragen runde Früchte, Birnenquitten zeigen wie Birnen am Fruchtstiel eine längliche Ausformung. Auch hinsichtlich des Geschmacks unterscheiden sich die beiden Quittentypen. Die Sorten der Apfelquitte gelten als etwas aromatischer, besitzen aber ein recht hartes, eher trockenes Fruchtfleisch. Birnenquitten sind weicher und leichter zu verarbeiten, geschmacklich allerdings etwas langweiliger.
Quitten sind wärmeliebend und frostempfindlicher als Äpfel und Birnen. Sie mögen gerne sonnige Standorte mit sandigen bis mittelschweren, durchlässigen Böden. Stauende Nässe vertragen Quitten nicht, vorübergehende Trockenheit hingegen macht ihnen nicht viel aus.
Die Quitte stammt ursprünglich aus Zentralasien und gelangte erst durch die Römer nach Europa. Dort galt sie als ein Liebes-, Glücks- und Fruchtbarkeitssymbol.
Eine kleine Apotheke
Quitten enthalten Weinsäure, Apfelsäure, Zucker, Tannin, Mineralstoffe (Kalium, Calcium, Phosphor), Vitamin C und sehr viel Pektin. Pektine sind eine wichtige "Putzkolonne" für den Darm. Sie halten die Verdauung in Schwung, binden Schadstoffe und entschlacken den Körper. Kalium ist wichtig für den Wasserhaushalt und die Reizübertragung der Nerven. Bei Hals-, Magen- und Lungenleiden sowie bei Durchfällen und Fieber soll die Quitte hilfreich sein.
Rezepte zum Thema
Tee aus Quittenschalen: Die Schale einer Quitte in einem Viertelliter Wasser aufkochen lassen und einige Minuten ziehen lassen. Der Tee hilft bei Halsschmerzen, er reinigt und entschlackt aber auch.
Quittenkerne gegen Halsschmerzen: Die ausgelösten Kerne in ein Glas Wasser geben und so lange ziehen lassen, bis sie schleimig werden. Bei Halsschmerzen das Kernwasser löffelweise einnehmen.
Likör aus Quitten: ½ kg Früchte von der „Wolle“ auf der Haut reinigen, kleine Stücke schneiden und mit einer Zitrone, etwas Zimt und Bittermandelöl mischen. Mit Schnaps aufgießen und sechs Wochen ziehen lassen. Um die Weihnachtszeit hat er sein volles Aroma entwickelt.
Kompott gegen Gicht: Geschälte Quitten in Stücke schneiden und in etwas Wasser kochen, bis sie weich werden. Dann braunen Rohrzucker dazugeben. Sehr hilfreich bei Rheuma, Gicht und Durchfall.