Primeln bringen Farbe ins Leben
ORF-Biogärtner Karl Ploberger erklärt, wie man Primeln hegt und pflegt, damit sie möglichst lange und schön blühen
Die letzten frostigen Tage haben die Lust auf Frühling so richtig gesteigert. Eine ganz wichtige Zutat dafür sind die Frühlingsboten. Die wichtigsten sind die Primeln. Was der Weihnachtsstern im Dezember ist, das ist nun schon seit vielen Jahren im Frühling die Primel. Geschätzte drei Millionen werden in diesen Tagen alleine in Österreich verkauft.
Die kleinen Frühlingsboten gehen auch mit der Mode: Rosa und kräftiges Pink waren vor zehn Jahren unverkäuflich, allmählich erobern sie sich aber Spitzenplätze. Und es sind die vielen neuen Sorten, die mit attraktiveren Blüten, die auch ein wenig länger in den warmen Wohnungen halten, für Primellust sorgen.
Die Primeln, die jetzt in den Töpfen angeboten werden, sind eine vom Menschen geschaffene Pracht – aus Hunderten Sorten und vor allem den beiden Arten Primula vulgaris und Primula acaulis haben Züchter die vielen Farben und Blütenformen gezüchtet.
Und das lieben alle Primeln: Ein Platzerl im kühlen Wohnraum, ein heller Wintergarten oder eine Fensterbank im Vorhaus – da fühlen sich die Frühlingsboten wohl und blühen oft drei, vier Wochen lang. Im warmen Zimmer ist die Haltbarkeit dagegen "wie ein Blumenstrauß – etwa zwei Wochen", sagt einer der großen Züchter, Ebbing-Lohaus, und verrät noch ein Geheimnis: "Blaue und rote Primeln lassen sich nach dem Abblühen an frostfreien Tagen im Garten pflanzen und überleben meist auch den Winter." In den "Adern" dieser Primeln fließt "Blut von Vorfahren", die winterhart waren.
Viele duftende Sorten
Gelbe Primeln gehören dagegen zu den Favoriten (auch wenn sie kaum im Garten überleben), denn sie duften ganz zart nach Frühling. Eine ganze Serie an neuen besonders robusten Duftprimeln wurde bereits gezüchtet und verwöhnt Augen und Nase. Der Hit der Züchter ist derzeit die Sorte "Scentuous". Sie verströmt einen zarten Duft, der an unsere Schlüsselblumen erinnert. Besonders intensiv wird dieser Geruch, wenn die Sonne scheint.
In der großen Vielzahl der Primeln tauchen nun auch vermehrt die Becherprimeln (Primula obconica) auf. Sie machten früher Allergikern Probleme, doch neue Züchtungen enthalten in den Blättern keine Allergie auslösenden Stoffe mehr.
Es gibt sie in vielen Farben. Im Garten übrigens zeigen sich bald die ersten Primeln, dann folgen am Teichrand die Japanischen Primeln und vor allem meine Lieblinge – die Schlüsselblumen. Die Primel ist der Schlüssel zum Gartenglück – auch 2018. Nicht umsonst bedeutet "Primula" – die Erste.