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Künstler Zöhrers phantastisches Reich in einem Bauernhaus in Schlägl

Von Von Karin Haas, 23. Mai 2009, 00:04 Uhr
Künstler Zöhrers phantastisches Reich in einem Bauernhaus in Schlägl
In mehr als 35 Jahren zu einem Gesamtkunstwerk geworden: Wolfgang Zöhrer drückte dem Haus seinen Stempel auf. Bild: Weihbold

SCHLÄGL. Die opulente, skurril-witzige Bilder- und Skulpturenwelt des Künstlers Wolfgang Zöhrer (65) ist in einem 150 Jahre alten Bauernhäuschen in Aigen im Mühlviertel zu Hause.

Ein Hang, viel Wiese, Obstbäume: Mitten drinnen, ein Stück hinter Schlägl, im rauen Mühlviertler Klima ein bescheidenes Bauernhaus, wie so viele in der Gegend.

Doch irgendetwas ist anders. Knallfarbig bemalte Eisenskulpturen bevölkern den Garten. Es ist allerhand Getier. Auch die Hauskatzen grüßen verfremdet in Metall. Denn Nicht-Gegenständliches, Abstraktes ist Zöhrers Sache nicht.

Es muss das pralle Leben sein. Und ist es noch üppig-opulenter, als man es sich landläufig vielleicht ausmalen kann, ist es Zöhrer umso lieber. 1972 hat der heute 65-jährige Künstler das damals heruntergekommene HöllmüllerHäuschen mit seiner Mutter Gerda erworben. Er suchte einen Ort mit viel Platz für seine druckgrafische Werkstätte. Linz, wo er in der Leonfeldner Straße aufgewachsen ist, war ihm zu klein und zu teuer geworden für etwas so Großes wie eine druckgrafische Werkstätte .

Das Häuschen wurde renoviert und gedieh zum heutigen „Privatmuseum Zöhrer“. Das soll es nicht bleiben. Denn seit Jahren verfolgt Zöhrer mit Künstlerkollegin Angela Berger die Idee einer Kunsthalle in Aigen als Plattform gegenständlicher Mühlviertler Kunst.

Nun ist Zöhrer längst in Pension. Viele Jahre unterrichtete er im Gymnasium Rohrbach bildnerische Erziehung und Werken. Wie gut, dass vor der Akademie der bildenden Künste in Wien die damalige Lehrerbildungsanstalt am Bildungsplan Zöhrers gestanden hatte.

Der Vater Zöhrers, Direktor einer Rechtschutzversicherung, die Mutter, Sekretärin bei der PVA, hatten anfangs mit dem überbordernden Zeichentalent ihres Sohnes Wolfgang nicht viel anzufangen gewusst. Doch Zöhrer ging seinen Weg.

Ja, musisch begabt ist Zöhrer auch noch. In seinem liebevoll überschmückten Bauernhaus in Unterneudorf 10 in Schlägl mit kaum einem freien Fleck an den Wänden steht eine Orgel, von Zöhrer liebevoll künstlerisch verfremdet wie fast alle Möbel. Sogar die Abwasch, ein schlichtes 60er-Jahre-Möbel, ist bemalt.

Der „feine Irrwitz“ ist es, der es Zöhrer angetan hat. Der Dachboden ist prall gefüllt mit Skulpturen: In der Metallwerkstatt harrt eine Kugel mit Bauer ihrer Vollendung. In der druckgrafischen Werkstätte stapeln sich Raritäten, nicht nur Maschinen, auch grafische Blätter.

„Ich arbeite wie ein Beamter; streng nach Zeitplan“, sagt Zöhrer. So entsteht kein Blatt einfach spontan, sondern „streng geplant wie bei den alten Meistern“, so Zöhrer. Neben seiner Kunstleidenschaft lebt Zöhrer auch seinen Hang zu Kitsch aus.

Engel, Nippes, alte Heiligenbilder: das ist für Zöhrer die „hohe Schule“ dieser Disziplin. Eines seiner Lieblingsmöbel ist ein Jugenstil-Schrank, vollgestopft mit Nippes, die viel fürs Auge bieten. Zum 50er hat er sich ein weiteres Lieblingsstück quasi selbst geschenkt. Die Tischlerei Groiss hat vorgearbeitet und einen Kasten so gebaut, dass Zöhrer dann daraus den „Königskasten“ hat entstehen lassen.

Als „Mühlviertler“ sieht sich Zöhrer, obwohl seit den 70ern dort wohnhaft, noch nicht wirklich. „So ganz angekommen bin ich noch immer nicht“, sagt er und schmunzelt. Den einen Hektar Wiese rund ums Haus bewirtschaftet ein Bauer.

Wer Zöhrer-Schauen gehen möchte oder ein Werk erwerben will, ist im Haus Unterneudorf 10 in Schlägl herzlich willkommen (07281/8033, 0664/2049051). Und sollte die Kunsthalle in Aigen bis April 2010 noch nicht fertig sein, gibt es Wolfgang Zöhrer in der Galerie Thiele in Linz zu sehen.

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