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Im Garten gibt es keinen Müll

Von Karl Ploberger, 30. September 2016, 00:04 Uhr
Im Garten gibt es keinen Müll
Kompost herzustellen, ist nicht kompliziert. Bild: Ploberger

Biogärtner Karl Ploberger erklärt, was alles auf den Komposthaufen gehört

Für viele beginnt in diesen Tagen das große Aufräumen. Doch der wahre "intelligente, faule Gärtner" lässt hier Gelassenheit walten, denn unter Laub, Ästen, Staudenschnitt und vielen anderen organischen Stoffen überwintern viele Nützlinge von den Laufkäfern bis zum Igel (und deutlich weniger Schädlinge). Außerdem wird aus all diesen Materialien das Wertvollste im Garten: Kompost!

Was ist nicht über das richtige Kompostieren schon geschrieben und gesagt worden. Es gibt keinen Gartenvortrag, bei dem nicht auf möglichst komplizierte Art und Weise der Aufbau und das Mikroleben im Komposthaufen geschildert werden. Viele geben da gleich auf und lassen die wertvollen organischen Stoffe aus Garten und Haus entweder wegbringen oder an ungeeigneter Stelle dahinfaulen. Dabei ist es so einfach, Humus zu erzeugen:

 

  1. Platz im Halbschatten! Hinter einem Baum oder Strauch auf Mutterboden werden die organischen Abfälle aus Haus und Garten aufgeschichtet. Ist der Garten sehr klein, kann man auch einen Kompostsilo verwenden.

     
  2. Nicht zerkleinern. Häckseln Sie das Material nicht oder nur ganz wenig. Zu stark zerkleinerte Stoffe kleben zusammen und beginnen zu faulen. Fäulnis darf es aber auf einem Komposthaufen nicht geben, dann stinkt er!

     
  3. Keine Hilfsmittel notwendig. Damit guter Kompost entsteht, benötigen Sie nichts. Außer Sie kompostieren sehr viele holzige Abfälle. Dann streuen Sie Hornspäne ein. Holz benötigt zum Verrotten Stickstoff.

     
  4. Alles aus dem Garten! Aus dem Garten kann alles kompostiert werden – selbst Unkraut. Rasenschnitt immer als "Haut" über den Komposthaufen legen – wie ein Strohdach. Schützt vor zu viel Regen und vor dem Austrocknen.

     
  5. Alles aus dem Haus? Nein – niemals gekochte Abfälle, wie Knochen, Fleisch, Reis oder Nudeln –, das würde nur Ratten anlocken. Aber Zitrusschalen (in Haushaltsmengen), Kaffeesud und Teebeutel kommen auf den Kompost.
     
  6. Kompost muss ruhen. Nach einem Jahr Aufbau wird der Haufen gut mit Rasenschnitt abgedeckt, im Frühjahr Kürbisse angebaut und bis zum Herbst liegengelassen. Dann ist die Erde – das "schwarze Gold" des Biogärtners – fertig.
     
  7. Kompost im Herbst bzw. im Frühjahr ausbringen. Der frische Kompost ist Kraftquelle. Sie müssen ihn nicht sieben, nur die groben Teile aussortieren und auf den zweiten Komposthaufen, der daneben entstanden ist, als Impfmaterial werfen. Im Gemüsegarten im Frühjahr die Erde ausbringen, sonst im Herbst – z. B. unter Bäumen, bei den Rosen und im Staudenbeet.

 

Das kommt auf den Kompost

Aus dem Garten: Laub, Rasenschnitt, abgeschnittene Blüten-stauden, Stroh, Jätgut, Pflanzenabfälle, Äste, Rasensoden, Sägespäne, Reisig.

Aus dem Haus: alte Erde aus Blumentöpfen und Balkonkästen, Schnittblumen, Wollreste, Federn (nur in geringen Mengen), Haare, Wolle (Schaf- oder Baumwolle).

Aus der Küche: Gemüse- und Obstreste (auch geringe Mengen an Orangen-, Zitronen-, Bananenschalen), Kaffee- und Teefilter. Achtung: niemals gekochte Abfälle wie Kartoffeln, Nudeln, Reis, aber auch Knochen und Fleischreste auf den Hauskompost geben – die Folge wäre mit Sicherheit ein Befall von Ratten.

Zuschlagstoffe: ab und zu Düngekalk, Algenmehl, Gesteinsmehle, Hornspäne einstreuen.

Fragen an den Biogärtner

Unsere Gehölze vorm Haus stehen im Kies und sind letztes Jahr gepflanzt worden. Sie sind voll mit Läusen. Was soll ich tun?

Das Musterblatt, das sie mir geschickt haben, zeigt: Da ist eine totale Invasion. Ich würde sofort mit einem Biospritzmittel (z. B. „Spruzit“ von Neudorff) tropfnass spritzen. Um in Zukunft diese Probleme zu verhindern, muss die Umgebung verändert werden. Die „Steinwüsten“ sind für die Pflanzen Stress, oft mit schlechten Böden, die mit Folien abgedichtet sind. Daher Folie und Steine weg, Boden lockern und Kompost auftragen. Mit Mulch (Rindenhumus) abdecken.

Nun hat bei uns im Garten schon den dritten Marillenbaum der Schlag getroffen. Soll ich überhaupt noch einen setzen? Die ersten beiden hatten davor stark getragen, der letzte wuchs nur wie verrückt.

Das plötzliche Absterben des Baumes nennt man Apoplexie. Die Ursachen können vielfältig sein: falscher Boden (keine Staunässe), zu viel Früchte im Vorjahr, Kälteschäden, zu starke Düngung und besonders lästig der Bakterienbrand. Ich würde an dieser Stelle nicht sofort wieder einen setzen. Experten sagen, dass die Sorte „Goldrich“ die robusteste sei.

Stimmt es, dass man Tulpen nicht immer an dieselbe Stelle setzen sollte. Bei mir beginnen die neugekauften Zwiebeln nur zu einem geringen Teil zu blühen. Viele bekommen verkrüppelte Blätter.

Das Tulpenfeuer ist eine Krankheit, die besonders in einem feuchten Frühjahr auftritt und dann in der Zwiebel und im umgebenden Boden übersommert. Daher erkrankte Tulpen sofort großzügig ausstechen und entsorgen. Zwiebel mit kleinen schwarzen Punkten nicht kaufen oder pflanzen – das könnte diese lästige Pilzerkrankung sein. Und ganz wichtig: Tulpen ganz spät setzen.

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