Die Sorgenkinder im Sommergarten
Biogärtner Karl Ploberger gab OÖNachrichten-Lesern am Telefon die besten Tipps
Herr Ploberger, meine Tomaten haben Blätter, aber wenig Blüten, obwohl ich sie hege und pflege. Was mach ich falsch?
Es ist erst Ende Juni, das kann noch werden. Achten Sie darauf, dass Ihre Tomaten viel Sonne brauchen. Außerdem darf man nicht zu viel mit Stickstoff düngen. Sie können selbst bei der Befruchtung nachhelfen, indem Sie die ganze Staude zur Mittagszeit leicht schütteln.
Im Frühjahr und im Spätherbst werden meine Tomatenpflanzen von hellgrünen Raupen bevölkert. Kann ich das verhindern?
Vorbeugen kann man hier gar nicht, nur handeln: Wenn Sie die ersten Raupen sehen, sollten Sie diese mit dem biologischen Spritzmittel Xentari besprühen, das es in Gärtnereien, im Lagerhaus und bei Bellaflora zu kaufen gibt. Wenn die Raupen damit besprüht werden, verschwinden sie sofort.
Ich habe in meinem Glashaus wunderschöne Gurken. Leider sind die Blätter von Mehltau befallen. Soll ich alle ausreißen?
Wahrscheinlich ist es in Ihrem Glashaus zu heiß, Gurken mögen zwar Wärme, brauchen aber auch viel Luft. Am besten ist es, die Blätter beim Gießen kräftig abzuspülen, idealerweise geben Sie Effektive Mikroorganismen ("EM), die ebenfalls im Gartenfachhandel erhältlich sind, ins Gießwasser dazu.
Mein Marillenbaum hat in den letzten Jahren immer Früchte getragen, heuer scheint die Ernte auszufallen. Kann es sein, dass ihn der Schlag getroffen hat?
Ich fürchte, dass Ihre Vermutung richtig ist. Auch meinen Marillenbaum hat nach 25 Jahren der Schlag getroffen. Da kann man leider nichts mehr machen.
Ich habe jede Menge Asseln im Garten, besonders unter den Blumentöpfen. Was mache ich am besten dagegen?
Die schauen zwar nicht schön aus, stellen aber nichts an. Wenn es Sie sehr stört, können Sie die Asseln mit Urgesteinsmehl vertreiben.
Ich erlebe eine wahre Ameisenplage in meinem Garten. Was tun?
Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Wenn der Platz passt, stülpen Sie einen Tontopf dorthin. Die Tiere fühlen sich in dem Topf wohl und errichten ihren Bau darin. Nach ein bis zwei Wochen heben Sie den Topf – samt Ameisenbau – aus dem Beet und entsorgen ihn am besten unter einer Hecke. An Stellen, die trocken sind, also auch kein Regen hinkommt, können Sie es mit Zimtpulver probieren.
Kann ich meinen Rhabarber jetzt noch ernten und essen?
Eigentlich heißt es, dass Rhabarber nach der Sonnenwende nicht mehr verzehrt werden soll.
Jedes Jahr das Gleiche: die Schnecken fressen meine Blumen und mein Gemüse. Können Sie mir helfen?
In Wahrheit können sie sie nur absammeln – oder das biologische Schneckenkorn Ferramol aufstreuen.
Meine Pfingstrosen haben heuer nicht richtig geblüht. Schade! Soll ich sie umsetzen?
Pfingstrosen mögen es nicht, wenn man sie zu tief pflanzt oder wenn sie zu intensiv gemulcht werden. Wenn Sie umpflanzen, dann auf jeden Fall nicht vor Ende Oktober.
Wie mache ich Brennnesseljauche – und wie oft darf ich sie verwenden?
Die geht ganz einfach: Plastik- oder Holzfass zur Hälfte mit nicht samentragenden oder blühenden Brennnesseln befüllen und am besten mit Regenwasser aufgießen. Dann eine Woche stehen lassen, bis es schäumt und stinkt. Gedüngt wird damit einmal in der Woche, dazu die Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:10 verdünnen.
Bei meinen Himbeeren werden die Blätter braun und ringeln sich ein. Was kann das sein?
Wahrscheinlich Läuse. Generell hilft Schmierseifenwasser gegen Lausbefall. Dafür einen Esslöffel unparfümierte Schmierseife in einem Liter heißen Wasser auflösen, auskühlen lassen und eventuell einen Spritzer Spiritus hinzufügen. Die Mischung direkt auf die befallenen Stellen spritzen.
TV-Tipp: Biogärtner Karl Ploberger besucht am Sonntag in "Natur im Garten"(ORF 2, 16.05 Uhr) in Ort im Innkreis die "Gärtnerin aus Leidenschaft" Anna Eitzlmayr.