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Der Garten kommt zur Ruhe

Von Karl Ploberger, 02. Dezember 2016, 00:04 Uhr

Biogärtner Karl Ploberger über die Schönheit der Natur, die auch unter der Decke von Schnee und Eis existiert – man muss nur hinsehen.

Die vergangenen Wochen waren für die Gartenfreunde ideal. Viele milde, regenfreie Tage, an denen das grüne Paradies winterfest gemacht werden konnte. Alles, was im Herbst erledigt werden kann, macht das Gartenleben im Frühling leichter. Doch nun legt sich der Garten zur Ruhe, aber er ist um nichts langweiliger...

Wer nun die Struktur eines Gartens (aber auch eines Waldes) beobachtet, kann Äste und Rinden genau erkennen und bemerkt, dass es nicht unbedingt die Blüten sein müssen, die unsere Bewunderung erfahren.

Der Zimtahorn mit seiner Rinde, die wie die Zimtrinde abblättert (aber ohne den Duft ist), gehört für mich dazu. Oder der Schlangenhautahorn – ebenfalls in der ruhigen, blatt- und blütenlosen Zeit eine Attraktion. Aber auch die weitverbreitete Korkenzieherhasel bekommt in diesen Tagen unsere Bewunderung. Gerade bei alten Exemplaren wirken nun die skurril geformten Äste wie ein Kunstwerk. Doch nicht bloß die Pflanzen wirken, auch der Schmuck der Natur, der nun je nach Witterung Äste und letzte Früchte schmückt, gehört für mich zur Schönheit dieser Zeit ohne Gartenstress.

Zauberhafter Raureif

Vertrocknete Hortensienblüten, die wie mit einer Zuckerglasur voller Raureif in der fahlen Morgensonne erstrahlen. Oder die Hagebutten, die zu Hunderten bei meinen Kletterrosen zu finden sind und nach den ersten Frostnächten ein beliebter Treffpunkt der Singvögel sind. Vitamin C frei Haus könnte man sagen.

Und wenn dann doch einmal Schnee kommt und das Grün mit einer dicken weißen Schicht abdeckt, wird es im Garten total ruhig. Wie eine Schallschutzdecke liegt nun die weiße Pracht auf Wegen, Wiesen und Gehölzen. Nur ab und zu hört man nun ein kurzes Zwitschern eines Vogels, der sich beim Futterhäuschen ein paar Sonnenblumenkörner holt. Ansonsten ist Stille angesagt. Dabei können wir sicher sein, dass ein Garten niemals schläft.

Selbst klirrender Frost lässt ein Leben unter Erde zu, was meist im Frühjahr entdeckt wird, wenn statt der hundert gepflanzten Tulpen nur einige wenige blühen und der Rest im Magen der Wühlmäuse gelandet ist.

So bleibt uns Zeit, die Vorbereitungen für das kommende Gartenjahr in Form von Pflanzplänen und Bestelllisten bei Saatgut- und Blumenzwiebellieferanten zu treffen.

Vielleicht mit ruhiger Musik oder dem Vogelgezwitscher von der CD. Damit man beim Auswählen so richtig in Stimmung kommt und die ruhigen Momente noch mehr genießen kann.

 

Buchtipp: Paradiese der Stille

Es ist immer wieder ein einzigartiger Moment, wenn man Klostergärten besucht. Kaum hat man die Tür hinter sich geschlossen, bleiben Hektik, Stress und Lärm draußen. Orte der Stille sind in dem Buch "Klostergärten – Paradiese der Stille" (Thorbecke, 24,99 Euro) zu finden. Arbeit und Andacht haben ihren festen Platz im Leben der Mönche und Nonnen – und beides findet seinen Ausdruck in den Gärten der Klöster, die gleichzeitig Orte der Erholung und des Nachdenkens sind, aber auch Gemüse und Kräuter für die Klosterküche liefern. In dem Bildband werden Klostergärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt. Nützliche Informationen wie Adressen und Öffnungszeiten sowie eine Übersichtskarte helfen beim Besuch der "Paradiese der Stille".

 

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