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Blumenkinder auf Tour durch England

Von Barbara Rohrhofer aus London, 24. Mai 2014, 00:04 Uhr
Chelsea Flower Show
Bevor die Besucher auf das Gelände gelassen werden, besichtigt traditionell Queen Elizabeth die Ausstellung und macht einen Rundgang. Bild: EPA

OÖN-Kolumnist Karl Ploberger führte 140 Gartenliebhaber aus Oberösterreich sechs Tage lang durch britische Traumgärten und zur Chelsea-Flower-Show, der größten Blumenshow der Welt

"Haben Sie auch eine Queen Elisabeth zu Hause?", fragt die nette Dame – und fast alle hier wissen, was gemeint ist und beginnen angeregt über Englands schönste Rosen zu diskutieren. Auf den Gartenreisen von OÖNachrichten-Kolumnist Karl Ploberger wird vor allem eine Sprache fließend gesprochen – jene der Blumen.

Wenn 140 Gartenliebhaberinnen und -liebhaber verreisen, gibt es reichlich Gesprächsstoff und viele Fragen an den Organisator der Reise durch jene Privatgärten in England, die alle Besucher vom ersten Augenblick an verzaubern. So wie etwa der Garten "West Green House" westlich von London, in dem blühende Obstbäume Spalier stehen und es überall verführerisch nach Jasmin, Flieder und Rosen duftet. Jeder Winkel hält eine andere Überraschung bereit: Kunstvoll geschnittene Eiben vor roten Backsteinbauten, kleine, von Efeu umrankte Holzbrücken, die über Teiche führen und Blumen so weit das Auge reicht. "Das alles erscheint zufällig, ist es aber nicht. Die Engländer planen ihre Gartenräume exakt und mit viel Akribie", sagt Karl Ploberger zu den Gartenreisenden, die großteils aus Oberösterreich kommen.

"Der Garten ist meine größte Leidenschaft." Diesen Satz hört man hier täglich Dutzende Male. Diese Leidenschaft teilt die Reisegruppe mit der Künstlerin Deborah van de Beek, die im kleinen Örtchen Lacock das "Cantax House" besitzt, dessen Garten so spektakulär gestaltet ist, dass hier Teile von Harry Potter gedreht wurden: hier ein echter, begehbarer Turm aus Eiben, dort eine Katze aus Sträuchern geformt, und an der alten Steinmauer lehnt eine Skulptur, die einem im Dunklen etwas Angst einjagen könnte.

Weiter geht die Reise zu walisischen Privatgärten, die in der Art&Crafts-Zeit geplant und jetzt wiederhergestellt wurden. In den kleinen, privaten Paradiesen vermischen sich Garten- und Bildhauerkunst, und man staunt über meterhohe Rhododendren in Pink, Gelb und Lila, über Wiesen, die von entzückenden Glockenblumen namens "Blue Bells" übersät sind und über Steinmauern, aus denen allerhand Grünes sprießt. "Seit 22 Jahren fahre ich Jahr für Jahr nach England. Oft auch mehrmals, weil ich von der Gartenkultur dieses Landes einfach begeistert bin", sagt Karl Ploberger. "Gartenräume, getrennt durch Mauern und Hecken, und die Pflanzenvielfalt begeistern mich immer wieder."

Ein echtes florales Gustostückerl ist der Besuch von "Highgrove Gardens", dem Wohnsitz von Prinz Charles. Genehmigungen, den Garten zu besichtigen, werden selten erteilt – und wann, dann nur ohne Fotoapparat und Videokamera. Zu sehen gibt’s ein biologisches Paradies mit herrlichen Blumenwiesen, Blumenbeeten und dem berühmten Thymianweg, der direkt zum Haus führt, in dem der englische Kronprinz Charles mit seiner Camilla in den Sommermonaten residiert. Besucher sind zwar willkommen, ihre Zahl soll aber nicht überhand nehmen.

Fans aus aller Welt

Wesentlich mehr los ist auf der derzeit stattfindenden "Chelsea-Flower-Show" in London, die der Treffpunkt von Garten- und Blumenfans der ganzen Welt ist. 154.000 Besucher kommen in fünf Tagen; 140 sind diesmal aus Oberösterreich. Das Thema ist heuer "Jugend", und dementsprechend ist auch der diesjährige Gewinner der jüngste in der Geschichte der Schau: Ein 27-jähriger Gartenarchitekt aus Italien. Zu sehen ist, was in den Gärten in den kommenden Jahren Trend sein wird. Von naturnah bis abgehoben, von wild bis gezähmt.

Nach sechs Gartenreise-Tagen kehren die Teilnehmer mit Dutzenden Ideen nach Hause – und es kann passieren, dass man von Queen Elizabeth träumt, in Rosenform, versteht sich ...

Chelsea-Flower-Show

Die Gartenbauausstellung im Nobel-Stadtteil Chelsea im Herzen von London gilt als britische Institution. Sie ist zugleich Trendsetter für den Garten der Zukunft, Tummelplatz der High Society und Paradies für Hobby-Gärtner. Die königliche Schirmherrschaft der Gartenschau geht bis in ihr Gründungsjahr 1913 zurück, als Queen Mary – Großmutter der heutigen Queen – die erste Chelsea-Flower-Show eröffnete. Damals kamen 244 Aussteller, heute sind es mehr als 500.

 

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