Beste Bienenfreundin Rose
ORF-Biogärtner Karl Ploberger ist vom Charme der Rosen betört, empfiehlt aber jene Sorten, die auch Bienen lieben.
Eigentlich ist der Juni der Rosenmonat, doch dieses Jahr ist alles früher. Schon jetzt öffnen sich vielerorts die Blüten der beliebtesten Gartenpflanze. Und es ist ein neuer Trend zu erkennen. Ungefüllte Blüten – als Landeplatz für Bienen.
In den duftenden, gefüllten Blüten der Rosen finden die Bienen nämlich kaum Nahrung, weil die Staubgefäße bei diesen Züchtungen zu Blütenblättern umgebildet wurden. Die neu erwachte Liebe zu den Bienen macht nun die offenen, ungefüllten Blüten so beliebt. In den Gärten, auf den Terrassen oder in den Parks findet man neben den traditionellen gefüllten Blüten nun wieder die einfach blühenden Rosen. Einerseits weil Wildrosen einen herrlichen Hagebuttenschmuck im Herbst haben, andererseits ist der Bienenschutz mittlerweile ein wichtiges Kriterium. Daher sind alle jene Blüten, die ungefüllt sind, eine perfekte Futterstelle.
Bienenfreundliche Rosen
Als Strauchrose gehört die "Rosa gallica Versicolor" zu den beliebtesten. Ihre dunkelrosa, weiß gestreiften und extrem gut duftenden Blüten schmücken einige Wochen lang den Strauch, der bis zu 1,20 Meter hoch wird.
Der Rosenzüchter Tantau hat schon vor einigen Jahren den Trend erkannt und eine ganze Serie von Bienenweiden-Rosen auf den Markt gebracht. Hier finden die Insekten zwar keinen Nektar, dafür aber viele Pollen. Diese Rosen gibt es in Rot, Weiß, Gelb und einigen anderen Farbnuancen. Ebenfalls eine besonders attraktive Rose ist "Souvenir du Docteur Jamain". Sie hat samtige, leicht gefüllte Blüten, die besonders stark duften.
Eine "junge" Rose ist "Feuerwerk". Ihre halbgefüllten Blüten sind orangerot. Der Duft ist leicht fruchtig. Eine absolute Besonderheit ist die "Rosa chinensis Mutabilis". Die Blüten sind dunkelgelb, wechseln aber zu orange und rosarot. Mit den ebenfalls einfachen Blüten ist diese Rose ein Magnet für Bienen.
Bei den Bodendeckerrosen gilt "Red Meidiland" als extrem robuste und pflegeleichte Sorte. Mit ihren dunkelroten Blüten, die in der Mitte weiß sind und besonders viele Staubgefäße zeigen, ist sie für alle Insekten eine immer willkommene, leckere Nektar-Tankstelle.
Auch bei den Kletterrosen gibt es bienenfreundliche Sorten. Neben den stark wachsenden Ramblerrosen, wie zum Beispiel "Paul’s Himalayan Musk" (rosarot, stark duftend) gehört die historische Kletterrose "Phyllis Bide" zu den attraktivsten.
So werden Rosen jetzt gepflanzt und gepflegt
1. Ein sonniger Platz ist der ideale Standort. Stehende Luft verursacht Krankheiten wie Mehltau oder Sternrußtau. Rosen, die nun im Topf verkauft werden, können – voll blühend – gepflanzt werden. Wurzelballen aber nicht aufreißen! Veredelungsstellen kommen gut eine Handbreit unter die Erde!
2. Rosen mögen lehmigen Boden. Niemals sollte die Pflanzerde Torf enthalten. Boden tiefgründig lockern und mit Kompost und etwas Sand vermischen. Langzeit-Biodünger einarbeiten.
3. Niemals Rosen setzen, wo Rosen standen, denn Rosen sind selbstunverträglich. Mindestens fünf, besser sieben Jahre sollte Pause sein oder man tauscht die Erde großzügig aus. Die Bodenmüdigkeit tritt bei den Rosen beim Nachpflanzen meist nach einem Jahr auf.
4. Keine Panik bei Schädlingen und Krankheiten, denn wer vorbeugt, hat weniger Probleme. Daher mehrmals mit Schachtelhalmextrakt (kombiniert mit effektiven Mikroorganismen und bei Mehltaugefahr 1 TL Backpulver) übersprühen. Schädlinge mit Schmierseifenwasser bekämpfen.
5. Viele "Bienen-Rosen" sind einmal blühend, daher nicht schneiden, weil der zweite Schmuck die Hagebutten sind. Mehrmals blühende Rosen (wie jene aus der Bienenweidenserie von Tantau) auf ein vollständiges Blatt, das ist eines mit fünf Teilblättern, schneiden. Immer darauf achten, dass der künftige Trieb dann nach außen wächst.
Stauden jetzt aufbinden und stützen
Mit der Blüte des Holunders hat der Frühsommer begonnen – mit dem feuchtwarmen Wetter das Wachstum. Das ist jetzt zu tun:
Rasen: Jede Woche mindestens einmal mähen. Nicht zu kurz – sonst gibt’s zu viel Unkraut.
Stauden: Jetzt aufbinden und stützen. Nur wer rechtzeitig vorsorgt, hat auch nach dem einen oder anderen Regenschauer schöne, aufrecht wachsende Stauden.
Gemüse: Regelmäßig Salat nachpflanzen. Achten sie auf die lausresistenten Sorten, dann gibt es mit den Blattläusen weniger Ärger. Tomaten ausgeizen – also Seitentriebe entfernen. Bei den Paradeisern unbedingt einen Pfahl zum Aufbinden aufstellen.
Obst: Ausdünnen heißt es nun bei den Obstbäumen. Nur wer jetzt einige Früchte bei Apfel, Birne & Co opfert, bekommt große Früchte. Bei den Marillen ist es schon fast zu spät. Die Erdbeerernte beginnt – Früchte mit Holzwolle unterlegen, so beginnen sie nicht zu faulen. Gelbtafeln bei den Kirschbäumen aufhängen – dann gibt es mit Sicherheit weniger wurmige Kirschen. Die ungiftigen, gelben, beleimten Tafeln locken die Kirschfruchtfliege an.
Kübelpflanzen: Jetzt jede Woche ein- bis zweimal düngen. Vor allem Oleander und Citrus benötigen sehr viele Nährstoffe.