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Eine Ernährungwissenschafterin im Interview

11. November 2015

Die Suche nach der persönlich optimalen Ernährung ist durch die Vielfalt an Ernährungstrends eine schwierige Aufgabe. Lange boomten asiatische Ernährungsformen, nun besinnt man sich wieder auf traditionelles heimisches Wissen. Mag. Eva Fauma, Ernährungswissenschafterin aus Linz, beantwortet dazu unsere Fragen.

Welche Ernährungstrends sind momentan aktuell? Sind TCM und Ayurveda nach wie vor „in“ oder werden sie von anderen Ernährungsformen abgelöst?

Die TCM und Ayurveda sind seit 5000 Jahren „in“. Viel mehr freut mich, dass mit der Traditionell Europäischen Medizin nun auch wieder der Fokus auf die europäische Kultur gelegt wird.

Was ist die Traditionell Europäische Medizin (TEM)?

Die TEM ist unser medizinisches Kulturgut. Auch 10.000 Jahre vor unserer Zeit wussten sich Kranke zu helfen und setzten dafür Pflanzen, Tiere und auch Minerale (Heilerde) ein. Bis heute schätzt man die Inhaltsstoffe wie z. B. von ätherischen Ölen. Denken wir an den Einsatz von Kümmel, Fenchel oder Anis bei Blähungen.

Was ist das Prinzip der TEM?

Die ersten schriftlichen Hinweise finden wir in Griechenland (Hippokrates 500 v. Chr.), bei den Persern und Ägyptern. Hier liegen die europäischen Wurzeln und damit die Kultur, uns medizinisch zu entwickeln. Dort entstanden die ersten Akademien, empirische Daten wurden gesammelt und an die Folgegenerationen weitergegeben. Die Basis war die Idee, dass der Körper aus 4 Säften besteht: der gelben und schwarzen Galle, dem Schleim und dem Blut. Sind wir als Mensch mit unseren Säften aus dem Gleichgewicht, werden wir krank. Diese Säfte gilt es wieder herzustellen. Bis heute hat sich dieser Ansatz gehalten: wir geben Stuhl-, Urin- und Blutproben im Labor ab.

Was sind die Unterschiede zur TCM?

In der TCM wurden Krankheiten ursprünglich den Ahnen, Dämonen, Göttern oder der Entsprechungsmedizin zugeschrieben. Die Behandlung mit Pflanzen nahm einen ähnlichen Weg wie in der TEM. Minze, Salbei, Hanf, Kümmel, Petersilie etc. galten sowohl im Fernen wie auch Nahen Osten als „Urpflanzen“ für therapeutische Zwecke. Der große Spalt tat sich auf, als in Europa Pflanzenkundigen nachgesagt wurde, dass sie nicht nur „Gutes“ tun, sondern auch „Schadzauber“ betreiben können. Das führte zu einem flächendeckenden Verlust von medizinischem Kulturgut. Ein wesentlicher Unterschied besteht zudem in der „Gesunderhaltung“ als Ansatz in der TCM zum Vergleich in der „Behandlung von Krankheiten“ in unseren Kreisen. Ich finde diesen Ansatz gut, wir sollten uns mehr um die Erhaltung unserer Gesundheit kümmern, um erst gar nicht krank zu werden.

Welche Rolle spielen Kräuter in der TEM?

Die Wirkung von Kräutern ist uns im Hausmittelgebrauch nichts Neues und von vielen wurde ihre Wirksamkeit im Labor nachgewiesen. Jährlich werden Arzneipflanzen – in der TEM nennt man sie einfach nur Heilkräuter – zur „Pflanze des Jahres“ erkoren. Das soll die Bedeutung in der Medizin und ihre pharmazeutische Nutzung aufzeigen. Die Arzneipflanze 2015 ist übrigens das echte Johanniskraut.

Mag. Fauma, vielen Dank für das Gespräch.

 

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