Auf Spurensuche rund um Ebensee
Wanderung: Eine entspannte Tour führt zu Schauplätzen der wechselvollen Geschichte von Ebensee und dabei auch zu einigen besonderen Naturschauplätzen
Auf zwei Rundwegen haben wir das weitläufige Gebiet der einstigen Industriemetropole Ebensee erkundet. Mehrere Wege haben wir dabei miteinander verbunden: auf der ersten Runde den Jubiläumsweg mit dem Weg zum Rindbach-Wasserfall, auf der zweiten den industriegeschichtlichen Themenweg mit dem Soleweg, dem Kalvarienbergweg und dem Bartlbergweg. Man entdeckt dabei die schönsten Plätze rund um das Ortsgebiet, aber bekommt auch einen Einblick in den Wandel von der Industrie- zur Tourismusgemeinde.
Die erste Wanderung starten wir in Rindbach beim Freizeitgelände. Entlang der Strandbadstraße und der Alten Traunstraße geht es Richtung Süden. Um die Jahrhundertwende wurden hier mehrere Villen für betuchte Gäste erbaut. Die Beschilderung des Jubiläumsweges beginnt etwa nach einem Kilometer. Man überquert die alte Traun, hält sich links und biegt dann nach rechts in den Weg ein, der hinaufführt zu den Waldhängen des Eibenberges und weiter ins Rindbachtal zu den Wasserfällen. Es braust und zischt, das Wasser hat sich einen schmalen Weg durch die Felsen gebahnt. Ein Steiglein führt hoch über die Schlucht hinauf zur Forststraße, der man abwärts folgt. In einer Kehre biegt man ein in einen Steig, der oberhalb des Baches hinabführt nach Rindbach.
Die zweite Rundtour führt vom Rathaus die Hauptstraße entlang zur Bahnhofstraße, überquert die Traun, weiter am Offenseeweg, vorbei am Solvaywerk und am Damm entlang am Plankauweg nach Roith. Hier überquert man wieder die Traun und trifft auf den Soleweg, schön geführt ins Zentrum des alten Ebensee. Der Beschilderung folgt man über Stiegen hinauf zur herrlich gelegenen Kalvarienbergkapelle und weiter bis zur Katzenwoferlklause. Geradeaus führt der Steig über Holzbrücken hinab zur Talstation der Seilbahn. Auf der Straße Richtung Zentrum zweigt beim Gasthaus Roithner der Bartlbergweg ab. Am Waldrand über den Häusern wandert man unter dem Großen Sonnstein hinüber zu den Museen im Ortszentrum.
Infos zur Tour
Ausgangspunkt: Parkplätze in Rindbach beim Strandbad, diese sind im Sommer gebührenpflichtig. Im Zentrum findet man genügend Parkplätze rund um das Rathaus. Ideal für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln liegt auch die Bahnstation Ebensee- Landungsplatz.
Charakteristik: Unschwierige, teilweise markierte und beschilderte Wanderwege und Waldsteige.
Vorsicht bei Nässe am Weg vom Rindbach-Wasserfall hinauf zur Forststraße!
Besonders schöne Blicke über den Ort und den Traunsee von der Kalvarienbergkapelle.
Varianten: Beide Wege in einem Tag, das sollte kein Problem sein, besonders nach einer Mittagseinkehr in einem der Gasthäuser. Man kann die Wege auch verbinden. Dazu folgt man der Rindbachstraße über die Traunbrücke zum zweiten Ausgangspunkt beim Rathaus oder umgekehrt.
Gehzeiten: 2 Stunden und 3,5 Stunden; Länge: 8,1 km und 12,3 km, 170 und 210
Höhenmeter, Strandbad Rindbach (425 m) - Rindbach Wasserfallweg Forststraße (555 m), Parkplatz Rathaus (425 m) - Katzenwoferlklause (575 m) - Talstation Feuerkogelseilbahn (475 m) - Bartlbergweg (500 m)
575 m: Versteckt im Wald auf einer kleinen Lichtung liegt die Katzenwoferlklause, eine Rasthütte mit einer Glocke am Giebel. Die Sage erzählt vom frommen, tierliebenden Katzenwoferl, dessen Gebete einer Wirtin Gesundheit brachten.
GPS:
Karten: freytag & berndt Nr. 5503, Kompass Nr. 018
Am Wegesrand
Museumstipps: Gleich zwei Museen findet man nahe der katholischen Kirche am Ende des Bartlbergweges: Das Heimatmuseum widmet sich der Geschichte des Salinenortes, der Brauchtumspflege, dem Leben der Holzknechte und der Erschließung des Feuerkogels. Geöffnet von Ende Mai bis Ende September. Sonderführungen möglich (www.museumebensee.at).
Im Zeitgeschichtemuseum wird die politische Geschichte und die Entwicklung Österreichs von 1918 bis 1955 dokumentiert, immer im Bezug zur regionalen Geschichte. Geöffnet ganzjährig Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr (www.memorial-ebensee.at).
Im KZ Gedenkstollen nahe dem KZ Friedhof in Finkerleiten erinnert eine Dauerausstellung an den Massenmord an mehr als 8200 Menschen aus 20 Ländern von 1943 bis 1945 im „Arbeitslager Zement“. Geöffnet im Mai und Juni Samstag und Sonntag, von Juli bis September Dienstag bis Sonntag von 10-17 Uhr.