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Ristorante da Desiree: Gegen die Linzer Konkurrenz wird's schwer

Von OÖN, 17. März 2017, 00:04 Uhr
Gegen die direkte Konkurrenz wird’s schwer
Pesce misto alla griglia, die gemischte Fischplatte

Das ehemalige "Schubertstüberl" in Linz feiert als "Ristorante da Desiree" eine nur bedingt geglückte Wiederauferstehung

"Non Solo Vino", "Riva", "Il Teatro" oder doch lieber das "Il Caminetto"? Die Liste qualitativ hochwertiger italienischer Restaurants in Linz ließe sich ohne Problem fortsetzen. Die kulinarische Lust der Linzer auf Pizza und Pasta scheint unstillbar, von Übersättigung keine Spur.

Von diesem Umstand will auch das kürzlich eröffnete "Ristorante da Desiree" in der Schubertstraße 3 profitieren. Die aus Salerno stammenden Manzolillos haben das lange Zeit verwaiste "Schubertstüberl" als Familienbetrieb reaktiviert. Das ist löblich und scheint dem Gäste-Aufkommen nach auch gut zu funktionieren.

Nach unserem Besuch müssen wir aber konstatieren: Auf Dauer gegen die italienische Konkurrenz in nächster Nähe zu bestehen, könnte schwierig werden – und das liegt nicht am eher ins Scheußliche tendierenden Dekor, das vom Vorgängerlokal übernommen wurde.

Geht der Shrimpscocktail mit leicht säuerlicher Cocktailsauce (8,50 Euro) noch in Ordnung, so enttäuscht uns die unter dem Titel Santa Lucia firmierende Kombination aus Tomaten und Mozzarella schwer. Kein Balsamico-Essig, nur ein paar Fuzerl Basilikum als Beilage. Der Käse schmeckt überdies wie aus dem Supermarkt, dafür gibt’s eine Überdosis Salz. Um 8 Euro.

Ähnlich gespalten fällt unser Urteil bei den Hauptspeisen aus. Pizza gibt’s übrigens keine, auch Vegetarier haben’s schwer. Mit Lachssteak, Calamari und Riesengarnelen ist das Pesce misto alla griglia (19,50 Euro), die gemischte Fischplatte, aber üppig belegt und g’schmackig (insbesondere der Lachs), wenn auch ein bisserl lieblos angerichtet. Der Sauce bei den Farfalle al salmone (11,50 Euro) fehlt Geschmack, die Anzahl der Lachsstückchen ist dezent überschaubar. Schlecht ist das alles natürlich nicht, das Besondere, das Einzigartige und Spezielle vermissen wir aber.

Die Desserts, die komischerweise nicht auf der Karte vermerkt sind, stimmen uns zum Abschluss versöhnlicher. Sowohl das herrlich cremige Tiramisu des Hauses als auch das exzellente Tartufo (zusammen 9 Euro) versetzen uns für kurze Zeit an die Amalfiküste.

Gegen die direkte Konkurrenz wird’s schwer
Nicht auf der Karte, aber gut: das Tiramisu des Hauses.

 

*****

OÖN-Wertung:

GESAMTPUNKTE: 9 von 18
Küchenleistung: 3 von 6
Service: 3 von 4
Ambiente: 1 von 4
Preis-Leistungs-Verhältnis: 2 von 4
Notiz: Mittags gibt es zusätzlich ein preiswertes Tagesgericht.
Wird´s warm, lockt ein kleiner Innenhof ins Freie.

INFOS ZUM LOKAL

Ristorante da Desiree

Adresse: Schubertstraße 3, 4020 Linz

Telefon: 0664/4136250

Ruhetag: Dienstag

www.facebook.com/GiuseppeDesireManzolillo
 

 

 

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2  Kommentare
2  Kommentare
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( Kommentare)
am 17.03.2017 12:59

Wie sieht es mit dem Rauchen aus? Das Vorgängerlokal vertrieb ja unzählige Gäste mit 2-3 biernuckelnden "Stammgästen", die alles verqualmten. Ich hoffe, man folgt jetzt der Italienischen Tradition von Nichtraucherlokalen.
Preiswert möchte ich das am Taferl ausgelobte (im zweistelligen Eurobereich befindliche) Tagesgericht nicht nennen.
Ich hoffe, der Gastgarten kriegt noch ein gestalterisches Update.

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scansafatiche (706 Kommentare)
am 17.03.2017 09:12

Wenn ich mich richtig erinnere, wird "Insalata Caprese", also Mozzarella mit Tomaten und Basilikum nur mit Olivenöl, nicht mit Balsamico-Essig serviert.
Aber ich muss zugeben, dass auch ich gerne Balsamico-Essig darüber träufle, auch wenn es "untypisch" ist. Wahrscheinlich haben es aber die Gastronomen im Ristorante da Desirée besonders genau genommen.

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