Restaurant Almtalerhof in Traun
Unternehmer Wolfgang Jahl nahm sich ein Herz und griff zu - Küchenchef Karl-Heinz Hedrich kocht famos in Traun
Bitte, es ist der Almtalerhof in Traun. Manche hören schlecht hin oder lesen schnell: Nein, es ist nicht der Almtalhof in Grünau im Almtal.
Hier geht es darum, dass ein famoses Restaurant in Traun weiterbesteht.
Ohne Almtalerhof würde es in Traun nämlich kulinarisch ziemlich finster aussehen. Danach hatte es auch den Anschein, als der frühere Betreiber Andreas Kirschner heuer im Frühsommer pleiteging. Das ist nun alles vergessen. Der Unternehmer Wolfgang Jahl hat beherzt zugegriffen, kräftig umgebaut und im September neu eröffnet. Er hat sich einen guten Mann als Küchenchef geangelt. Karl-Heinz Hedrich war bei den Haubenköchen Georg Essig und Erich Lukas (Verdi). Zuletzt war er Chefkoch im Gästehaus von Industrieofen Ebner, das für Feines bekannt ist.
Patrick, der Sommelier und Servicemann, betreut uns auserlesen nett. Wir folgen der Aperitif-Empfehlung und probieren Esprit de June (4,90), Weinblütenlikör aus Frankreich mit Tonic der Trendmarke Fever Tree. Sehr interessant.
Aber das Achterl Sauvignon Blanc von Masser aus der Südsteiermark(4,60) ist uns zur Pastinakenschaumsuppe mit Krebs-Blunzen-Pofese (4,50 Euro) lieber.
Die Suppe ist ohne Fehl und Tadel; die Pofese ein flaumiges Gedicht. Die Schafkäseröllchen mit Orangen-Fenchelsalat und Avocadocreme (8,90 Euro) sind originell komponiert, leicht unharmonisch und haben das Zeug zum "Magenfopper", wenn man wirklich Hunger hat. Das kann man vom Wildleberschädl mit Kartoffelcreme, Saftl und Krautsalat (9,90) nicht behaupten.
Vier famose, gut gewürzte Schnitten erfreuen mit ebenso kräftigem Saft und flaumigem Püree. Der warme Krautsalat ist fein gehachelt, recht bissfest und seltsam trocken.
Beim Doradenfilet mit schwarzem Nudelrisotto, Safranschaum und Romanesco (14,90) stimmt alles. Das Risotto aus kleinkörnigem Nudelreis zaubert Geschmacksexplosionen. Die Dorade ist auf dem Punkt. Der Safranschaum kontrastiert hübsch
auf dem dunklen Teller.
Der Topfenschmarren mit Englisch-Creme (aus Eigelb, Zucker und Milch: eine Art Sabayon) und Beeren (5,90) ist recht flaumig. Bei einem Schmarren erwartet man sich aber eine größere Portion. Wir sind Oma-konditioniert! Gänzlich wunderbar ist die Maroni-Creme-brulée mit Haselnusseis und Weichselragout (5,90).
Gäbe es nur diesen Maronitraum zu bewerten, müsste es sechs Kochlöffel setzen. So sind es vier geworden.
OÖN-Wertung: vier von sechs Kochlöffeln, Kategorie: Restaurant
So werten wir: Sechs Kochlöffel kann ein Gasthaus, ein gutbürgerliches Restaurant und ein Luxusbetrieb erhalten.
Wir bewerten die Küchenleistung in den jeweiligen Kategorien. Getestet wird anonym.
Weitere Infos:
Nichtraucher: Auch Nichtraucher sind im Almtalerhof hervorragend bedient.
Man erreicht die Toilette, ohne den Raucherbereich queren zu müssen.
Bierkultur: Hier regieren keine Großkonzerne, sondern kleine Brauereien: Freistädter, Hofstettner, Trauner Bier.
Behindertengerecht ist der Almtalerhof leider nicht. Die Toilette ist im Keller und nur über viele Stufen zu erreichen.
Almtalerhof im Netz: www.almtalerhof.at
Adresse: Almtalerhof, Leerwies 1, 4050 Traun, 07229/66173,
Öffenungszeiten: Di. ab 17 Uhr, Mi-Sa ab 11 Uhr, So 10-14 Uhr, Ruhetag: Montag
Schön übersichtlich gegliedert und trotzdem in einem angenehm zu lesenden Fließtext zusammengefasst. Situation für Nichtraucher und Behinderte beschrieben, und last but not least ohne die in der Vergangenheit oft eingeflossenen persönlichen Befindlichkeiten.
Liebe Tester der OÖN,
vielen Dank für dieses großartige Feedback, das uns anspornt.
Ihre Kritikpunkte nehmen wir sehr ernst: Wir arbeiten täglich daran, noch besser zu werden.
Bis bald,
Ihr Team vom Almtalerhof in Traun