Eferdinger Landl rüstet gastronomisch auf!
Die "Hoamat" könnte zur zweiten Heimat vieler Linzer und Welser Ausflügler und Wanderer werden
Hoch oben, in Haibach ob der Donau befindet sich der neue Gasthof "Hoamat". Das ist insofern bedeutsam als hier ein Wirtshaus eröffnet und nicht geschlossen hat. Linzer denken beim Wochenende ans Mühlviertel, Welser an das Salzkammergut, dabei bietet der Bezirk Eferding wunderbare Wander- und Kulturziele und auch eine hervorragende Gastronomie. Eine davon ist eben die "Hoamat", wo wir an einem Sonntag einkehrten und im Gastgarten Platz nahmen.
Der Blick bis zum Traunstein ist dabei kaum zu überbieten. Im Inneren ist der Gasthof urig-rustikal eingerichtet, das mag nicht jedermanns Geschmack sein, genauso wenig wie das obligate "Du" zu den Gästen.
Aus der nicht allzu großen Karte (kein Fehler) bestellten wir Erdäpfelrahmsuppe mit Blätterteig-Speckschnecke (4,20 Euro), diese wunderbar rahmig – sämig und die Einlage war nicht nur kreativ, sondern harmonierte auch bestens mit der Suppe im Teller (selten!). Die gebeizte Lachsforelle (6,70 Euro) mit Mohndalken auf Radi-Carpaccio bekommt man selten, leider war der Mohn kaum spürbar. Das Carpaccio aus weißem Radi war perfekt zur zart marinierten Forelle.
Preislich fair kalkuliert sind die Getränke, für das Seidel Kübelbier aus Hofstätten wie auch für das Glas Gösser wurden je 2,90 Euro verrechnet. Das Glas Riesling Dürnberg um 2,90 Euro und ein Achterl Grüner Veltliner vom Hiedler um 3,20 Euro sehr günstig. Dem Zander mit Feldgurkenragout und Eierschwammerl (18,50) fehlte zwar etwas Würze, war aber auf der Hautseite knusprig und trotzdem saftig.
Selten in der Gastronomie, eine Kalbsleber auf Steinpilzjus mit Erdäpfelpolster und gebratenen Apflradeln (14,50) entsprach wirklich den Erwartungen. Zart, saftig, gut gewürzt mit der Steinpilzjus, dazu die Apfelradeln – ein Genuss. Lediglich die Erdäpfelpolster als Beilage schwächelten, etwas trocken, fest und kaum Geschmack. Salzerdäpfel wären besser gewesen.
Sehr gut auch die geeiste Melange mit Whiskey-Obers (6,80). Zart schmelzendes Kaffeeeis, der Whiskey in der Obershaube – ein würdiger Abschluss.
Ausgezeichneter Service, schnell und freundlich.
Wir vergeben daher knapp fünf Kochlöffel. An den Beilagen (Mohndalken und Erdäpfelpolster) darf noch nachgebessert werden.
Insgesamt eine Bereicherung für das "Landl", und für alle die beim Wochenendausflug gelegentlich die Himmelsrichtung ändern wollen.
OÖN-Wertung: fünf von sechs Kochlöffeln, Kategorie: Landgasthof
So werten wir: Sechs Kochlöffel kann ein Gasthaus, ein gutbürgerliches Restaurant und ein Luxusbetrieb erhalten. Wir bewerten die Küchenleistung in den jeweiligen Kategorien. Getestet wird anonym.
Hintergrund-Infos:
Weinkarte: Gute und günstige Auswahl an österreichischen Weinen.
Übernachtung: neun Zimmer (17 Betten), auch ein Seminarraum vorhanden.
Gastgarten: groß und mit Traumblick. In der Umgebung viele Wandermöglichkeiten wie Donauschlinge oder
Donausteig. Einen Besuch wert ist auch die Ruine Stauf oder der „Stoanafelsen“ mit Blick auf die Donauschlinge.
Adresse: Hinterberg 9, 4083 Haibach ob der Donau, Tel. 07229/85485
Geöffnet: Do-So. ganztägig
Hoamat im Netz: www.hoamat.net