Bürgerliche Küche mit einem Hauch Süden
Die urige Einrichtung und die herzlichen Wirtsleute machen die "Hoftaverne" in Hartkirchen zu einem charmanten Treffpunkt
Urig und ursprünglich präsentiert sich die Hoftaverne in Hartkirchen. Unweit der Skisprungschanze Hinzenbach, zwischen Aschach und Karling, ist das Gasthaus gegenüber der Pfarrkirche ein Treffpunkt. Die Gäste kennen sich und Wirt Anton Tossmann und seine Frau nehmen sich Zeit zum Plaudern und vermitteln dabei eine Leidenschaft für ihren Betrieb. Seit neun Jahren führen sie den Gasthof. Alte Holzdielen, große Tische und Tramdecken vermitteln bäuerlichen Charme mit langer Tradition. An die 600 Jahre soll die Gaststätte alt sein, die mit ihrer modernen aber ländlichen Dekoration ein stimmiges Gesamtbild abgibt.
An Sonn- und Feiertagen ist in der Mittagszeit allerhand los, deshalb sollte ein Tisch reserviert werden. Mehrere Stuben, eine auch für Raucher, und ein Saal für 140 Gäste stehen in der Hoftaverne zur Auswahl. Ein Blick in den Garten mit seiner alten Holzlaube weckt jedenfalls die Sehnsucht auf einen Besuch bei wärmeren Temperaturen.
Die Speisekarte ist klein gehalten und bodenständig, aber der mediterrane Einfluss holt ein wenig Sommer in die kalte Jahreszeit. Wir entscheiden uns bei der Vorspeise für das Rinder-Carpaccio mit Limettenpesto (8,90 Euro), das nicht nur optisch sehr ansprechend ist. Das Fleisch ist hauchdünn, zergeht auf der Zunge und ist geschmacklich ein Genuss. Der Ziegenkäse im Speckmantel mit gegrilltem Gemüse auf Salat (8,50 Euro) ist der zweite Starter.
Eine gute Mischung, nur leider war der Ziegenkäse in der Mitte kalt. Als Hauptgang wird anstatt des Stroheimer Saiblings (war aus) eine Lachsforelle mit Leinölerdäpfel und grünem Salat (13,50 Euro) serviert. Das Fischfilet ist butterweich. Das Leinöl über den Erdäpfeln ist ein wenig zu viel des Guten, was dieses Gericht schwerer macht als erwartet. Weil die Wildwochen verlängert wurden, bestellen wir noch ein Wilderer Ragout vom Reh mit Serviettenknödel und Blaukraut (14,50 Euro).
Letzteres wird bissfest serviert und überzeugt mit seinem süßlichen Geschmack, Fleisch und Knödel schmecken gut, sind aber ohne Überraschungen. Weil gerade eine große Gruppe bekocht wird, wollen wir nicht auf die gebackenen Apfelradl mit Vanillesauce (5,50 Euro) warten und entscheiden uns für die klassische Eispalatschinke mit hausgemachter Schokosauce (5,50 Euro) und ein weißes Schokomousse (3,50 Euro).
Beides schmeckt wie erwartet gut und rundet den Gesamteindruck ab: Die Hoftaverne ist ein Landgasthaus mit familiärem Flair und gutbürgerlicher Küche, die trotz kleiner Auswahl für jeden Geschmack etwas zu bieten hat.
OÖN-Wertung: vier von sechs Kochlöffeln, Kategorie: Landgasthaus
So werten wir: Sechs Kochlöffel kann ein Gasthaus, ein gutbürgerliches Restaurant und ein Luxusbetrieb erhalten. Wir bewerten die Küchenleistung in den jeweiligen Kategorien. Getestet wird anonym.
Infos
Weinkarte: Die Auswahl an österreichischen Weinen ist groß und stellt Weinliebhaber zufrieden. Neben offenen Weinen gibt es Weiße in der 0,75-Liter-Flasche ab 19 Euro (Chardonnay), Rote ab 22 Euro.
Service: Familiäres Flair und persönliche Bewirtung der Chefleute. Auch Extrawünsche werden erfüllt.
Samstag ist Schweinsbratentag, unter der Woche gibt es Mittagsmenüs um 7,90 Euro.
Adresse: Hoftaverne, Kirchenplatz 4, 4081 Hartkirchen, Telefon: 07273/6372
Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag