Alte Rezepte mit moderner Note
Das Landgasthaus Fernreitherhof in Gunskirchen ist seit fast 100 Jahren in Familienbesitz und legt Wert auf regionale Hoflieferanten.
In der "Oaschicht", aber dank Beschilderung leicht erreichbar, ist der Fernreitherhof im gleichnamigen Ortsteil von Gunskirchen, vier Kilometer von Wels entfernt. Das stattliche Bauernhaus, das schon im 14. Jahrhundert als Schänke betrieben wurde, ist umgeben von Obstbäumen und freilaufenden Hühnern.
Im Inneren präsentiert sich der Gasthof in allen ländlichen Facetten. Ein modern gestalteter Stadl im Wintergartenstil mit Ausblick in den Hof ist das optische Highlight und für Feiern geeignet: Kamin, Kerzen, Geweihe kombiniert mit modernen Elementen. Ein Fenster erlaubt einen Blick in die Küche.
Derzeit geht es "Wild" zu auf der Karte. Selbiges stammt aus der Au und wird von Familie Adrian selbst erlegt. Auch Erdäpfel, Gemüse, Obst, Eier oder s’Rindfleisch kommen aus der nahen Umgebung, die übrigen Zutaten haben das AMA-Gütesiegel. Auf zwei Stockwerken gibt es Stuben mit unterschiedlichen rustikalen Noten. Die Liebe zum Detail ist zu sehen. Alte Häferl hängen auf Lampenschirmen oder Heiligenbilder an der Wand.
Als Vorspeise werden kross gebackene Blunzenscheiben mit Apfel-Kürbischutney (7 Euro) schön angerichtet und frisch aus der Pfanne serviert. Die würzige Blutwurst harmoniert sehr gut mit der Fruchtpaste.
Gebackene Blunzenscheiben mit Apfel-Kürbischutney
Aber auch die Fernreither-Knödelsuppe (3,80 Euro) schmeckt sehr gut. Die Einlage erinnert an einen Kaspressknödel, ist allerdings leichter bekömmlich. Als beste kulinarische Wahl hat sich das Wilderer-Pfandl (11 Euro) mit Rehragout, Semmelknödel und hausgemachten Erdäpfelnudeln erwiesen. Das Fleisch war sehr zart, die Rahmsauce perfekt gewürzt und der Preiselbeer-Sahne-Apfel rundete das Gericht ab.
Der herbstliche Blattsalatteller (10 Euro) mit gebratenen Rehfiletstreifen, gerösteten Steinpilzen, Nüssen und Trauben war geschmacklich sehr gut, allerdings war das Fleisch bereits kalt, als es uns erreichte.
Wilderer-Pfandl
Keine Blöße hingegen, dafür einen angenehmen Vanille-Geschmack, bot die hausgemachte Cremeschnitte (3,80 Euro), die ansprechend dekoriert und für einen leichteren Verzehr zweigeteilt war.
Cremeschnitte
Der Besoffene Kapuziner (3,80 Euro) war, wie es sich gehört, in reichlich Most getunkt und mit Schlagobers und Minze aufgepeppt. Beim Zucker hätte ein wenig gespart werden können.
Insgesamt ist das Angebot an Fleischgerichten und Süßspeisen reichlich, Vegetarier hingegen müssen mit Salat, Suppen und Kürbisgnocchi Vorlieb nehmen.
Fernreitherhof
Kategorie: Landgasthof
4623 Gunskirchen,
Fernreith 4, 0 72 42 /61 190
Ruhetag: Montag und Dienstag
Spritzige Starter wie der Muskateller Frizzante (Weingut Lang, 4 Euro das Glas, 24 Euro die Flasche) oder der La petit Frizzante (Rosé vom Weingut Seher, 4 Euro). In Flaschen wird auch ein Birnensekt (Riethalerhof, 24 Euro) angeboten.
Service: Freundlich und sehr aufmerksam.
Für Feste gibt es einen geschmackvoll dekorierten Wintergarten mit Zugang zum Innenhof und Fensterblick in die Küche.
Fernreitherhof im Netz: keine Homepage