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Nichts bleibt übrig

Von Roswitha Fitzinger, 26. Juli 2014, 00:04 Uhr

Die Gmundnerin Ingrid Pernkopf hat wieder ein Kochbuch geschrieben – ein äußerst wertvolles. Eines, bei dem die Restl zu kulinarischen Ehren gelangen.

Mehr als 40 Prozent der Lebensmittel werden weggeworfen, jährlich landet Essbares im Wert von 277 Millionen Euro im Müll. Und das nur in Oberösterreich. Dass wieder mehr davon im Kochtopf statt im Mistkübel landet, dazu will auch die Grünberg am See-Wirtin und Köchin Ingrid Pernkopf ihren Beitrag leisten. In einem Buch widmet sich die Gmundnerin den Restln und Überbleibseln in den heimischen Küchen.

Nichts bleibt übrig. Das ist ihr Motto. Alles wird verwertet, denn: "Mit etwas Kreativität kann man auch aus Resten noch etwas Köstliches zubereiten." Das sagt sie nicht nur, sondern tritt auch den Beweis an. Auf 313 Seiten finden sich hunderte Rezepte und die Frage "Wohin mit Apfelschalen, Biskuit- und Bratenresten, Kraut-strünken und übergebliebenen Semmelbröseln, Tomaten, Topfen, Semmeln und Zwiebelschalen?" ist eine, die sich nach Durchsicht dieses Buches mit Sicherheit nicht mehr stellt. Aus Gemüse- und Obstresten werden Suppen, Salate, Terrinen und Chutneys. Fleisch-, Mais- und Reisreste werden zu Ofengerichten oder Kroketten verarbeitet, gekochte oder gebratene Fleischreste zu Knödel- oder Strudelfülle, altes Brot zu Brotschmarren oder Brotsuppe, gekochte Erdäpfel und Nudeln zu Aufläufen und Gröstln.

Hascheeknödel einmal anders

Natürlich dürfen Hascheeknödel oder geröstete Knödel mit Ei als typisches Restlessen in dem Buch nicht fehlen, aber Ingrid Pernkopf reichert die Rezepte noch mit zusätzlichen Tipps an: "Mischen Sie unter die fertige Hascheeknödelmasse zur Abwechslung einmal eine gewürfelte rote Paprikaschote, gehackte Oliven und hart gekochte gehackte Eier", schlägt sie vor. Eingemengter Schafkäse, Oregano und/oder Rosmarin zaubern einen Hauch Süden in die Knödel.

Die Rezepte sind detailliert, vielfach illustriert, übersichtlich dargestellt und einfach zum Nachkochen, auch Zubereitungszeit beziehungsweise Backzeit fehlen nicht. Das Buch gliedert sich in zehn Kapitel, ein jedes eingeleitet durch kurze praktische Tipps, gefolgt von den Rezepten, die vielfach durch Variationen-Vorschläge ergänzt werden.

In einem Kapitel wirft sie einen Blick in die Brotdose, in einem anderen kommen übriggebliebenen Schokoosterhasen und- Nikoläuse zu neuen kulinarischen Ehren. Den Abschluss bildet ein Kapitel über den sparsamen Umgang mit Lebensmitteln und Energie. Allesamt Tipps und Anregungen, die die Autorin selbst praktiziert und die sie zum Teil von ihren Gästen erfahren hat.

Ein Kochbuch, das nicht nur kulinarischen, sondern auch gesellschaftspolitischen Wert besitzt, weil es demonstriert, wie man Lebensmittel optimal nützt. Zudem zeigt es auf, dass auch in der eigenen Küche Nachhaltigkeit ihren Platz haben kann. Ein Kochbuch für den Alltag im besten Sinne, das auch für Koch-Anfänger viel zu bieten hat.

Ingrid Pernkopf: „Resteküche – Köstlich/Günstig/Nachhaltig“, 313 Seiten, Pichler Verlag, Preis 29,99 Euro,
ISBN: 978-3-85431-653-4

Tipps der Autorin

Karottenschalen: gut gereinigt, getrocknet in Sonnenblumenöl anschwitzen, mit Paprikapulver oder Kurkuma einfärben, auf 60 Grad kurz erhitzen, vom Herd nehmen, abkühlen und einige Tage ziehen lassen, abseihen. Das würzige Karottenöl zum Beträufeln und Garnieren von Salaten, Nudeln oder Reis verwenden.

Kochwasser von Salzerdäpfeln eignet sich zum Ansetzen einer Salatmarinade, Suppe und Sauce.
Pressrückstände, die beim Entsaften von Gemüse anfallen, mit Wasser und Gewürzen aufkochen und einen Gemüsefond herstellen.

Übriggebliebenes Püree: eignet sich für Erdäpfellaibchen. Püree beliebig nachwürzen, mit Haferflocken, Grieß, mitunter mit etwas Stärke, Eidotter und eventuell mit Kräutern zu Laibchen formen.

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