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Kulinarisch eingefädelt

Von Bernhard Lichtenberger, 03. September 2016, 00:04 Uhr
Kulinarisch eingefädelt
Thomas Sykora gibt für „my Indigo“ nicht nur seinen prominenten Namen her. Der Gastronom steht auch selbst hinter der Theke. Bild: Alexander Schwarzl

Ex-Slalom-Star Thomas Sykora fährt als Gastronom in seinem Lokal "my Indigo" in der erweiterten PlusCity auf gesunde Ernährung ab. Schnell soll es dabei nach wie vor gehen.

"Coole Einrichtung. Und das Essen ist wunderbar", verkündet eine Dame unaufgefordert, hängt sich bei ihrem Partner ein und verliert sich schnell wieder im Menschengewühl des Konsumtempels vor den Toren von Linz. Hinter sich lässt sie ein Lokal, das wie ein kulinarisches gallisches Dorf in einem Gastro-Reich wirkt, das von Fastfood-Kohorten besetzt ist. Rechts der Burger-Platzhirsch mit dem goldenen M, links der amerikanische Krapfenfabrikant mit dem Luftloch in der Mitte, nicht weit der Hendlteile-Panierer und gegenüber der Laden jener Kette, die mit ihren Sandwiches global unterwegs ist.

Das Lob der Kundin quittiert der schlanke, 194 Zentimeter große Mann hinter der Theke mit einem breiten Lächeln, das viele vom Fernsehschirm kennen. Es gehört Thomas Sykora. Der 48-jährige frühere Skistar, der Ende der 1990er Jahre zwei Mal den Slalom-Weltcup gewonnen hat und bis heute als ORF-Co-Kommentator die Stangenwälder mit der Helmkamera durchläuft, ist Mitte August in der Paschinger PlusCity mit "my Indigo" als Gastronom an den Start gegangen. "Wer zu uns kommt", sagt der Niederösterreicher, "legt Wert auf gesundes Essen. Und schnell sind wir auch noch."

Kulinarisch eingefädelt
Bild: ORF

Im Winter bleibt Sykora seinem Freund Ernst Hausleitner treu. (ORF)

An der Salatbar spielt Gemüse in versenkten Töpfen alle Farben, daneben tauchen die dienstbaren Geister Schöpflöffel in Behälter mit Tom-Ka-Gai- oder Karotten-Ingwer-Suppe, Beef Chili, Curry-Variationen mit Fleisch, vegan oder vegetarisch. Als Zugaben stehen Reis, Couscous und Ramen-Nudeln zur Wahl. Glutenfreies Sushi und süße Bio-Brownies gehören ebenso zur Genuss-Palette.

Der frühere Pisten-Artist beherrscht den Einkehrschwung, weil er das gastronomische Terrain seit Kindheitstagen kennt. "Ich habe im Schulskiheim am Hochkar gelebt, das meine Eltern geführt haben. Entsprechend wurde dort gekocht, von Spaghetti bis Wiener Schnitzel. Später hatte ich eine Après-Ski-Bar, also kenne ich den Umgang mit Gästen", sagt der Hüne.

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Die Salatauswahl taugt zum Augenschmaus. Bild: Alexander Schwarzl

Die Einrichtung verbreitet ein einladendes Flair.

Was das Essen betrifft, hatte Sykora ohnedies immer eine neugierige Nase, die er gerne in fremde Kochtöpfe steckte. Die Reisen mit dem Weltcup-Tross waren auch kulinarische Ausflüge. "Mein Zimmerkollege Mike Tritscher und ich haben während unserer Skifahrer-karriere alles ausprobiert. In Japan haben wir zum Frühstück gebackene Bienen gegessen." Es kostete ein wenig Überwindung, als man ihm im Land der aufgehenden Sonne zur Ehrerbietung Fugu servierte. Die Spezialität aus dem Muskelfleisch des Kugelfisches kann zum Sterben gut sein, wenn beim Entfernen der hochgiftigen Teile gepfuscht wird. Wohl wissend, dass Fugu-Köche ihr filigranes Filetierhandwerk beherrschen, "ist man schon erleichtert, wenn man nach einer Stunde bemerkt, dass eh nichts passiert".

Als mager stuft Thomas Sykora seine eigenen Fertigkeiten in der Kunst des Kochlöffelschwingens ein. "Im Alter von fünf bis 30 Jahren habe ich im Schulskiheim gelebt, da wurde das Essen von Personal hergerichtet. Jetzt, wo meine Frau und meine Schwiegermama, die bei uns wohnt, exzellente Köchinnen sind, wäre es ein Blödsinn, wenn ich das angreife. Einmal habe ich mich beim Griller vorgedrängt, und schon ist es schiefgegangen", sagt er.

"my Indigo" betreibt Sykora als Franchise-Nehmer. Erfunden hat das Konzept der gebürtige Gasteiner Heiner Raschhofer. "my Indigo ist gesund, vielseitig und ideal für alle, die wenig Zeit haben, sich aber trotzdem bewusst und hochwertig ernähren möchten", heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Die Kette hat Standorte in Salzburg, wo es vier Läden gibt, München, Frankfurt, Köln, Innsbruck – und nun eben in Pasching. Die Filialen werden täglich frisch mit den Speisen aus der Salzburger Großküche beliefert, in der auf Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe verzichtet wird.

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Die Einrichtung verbreitet ein einladendes Flair. Bild: Alexander Schwarzl

Die Salatauswahl taugt zum Augenschmaus.

Dass Sykora in der PlusCity als Gastronom Fuß fasst, hat auch damit zu tun, dass ihm etwas im Magen lag. Seine zweite Frau, Verena, leidet unter einer Unverträglichkeit gegen tierische Eiweiße und ernährt sich vegan. Und eines seiner fünf Kinder, der siebenjährige Gabriel, isst vegetarisch, "weil ihm die Tiere leid tun. Wenn wir essen gegangen sind, war meist für beide nicht wirklich etwas dabei. Und wenn immer irgendeiner beim Essen unzufrieden ist, so ist das keine Lebensqualität." In Salzburg, wo die bei Waidhofen an der Ybbs lebende Familie eine Wohnung hat, kehrten die Sykoras bei "my Indigo" ein, "und alle waren glücklich".

Im Winter wird der zweifache Triumphator auf dem Kitzbüheler Ganslernhang die Anwesenheit in Pasching auf zwei bis drei Tage die Woche reduzieren. Dann hält er die Nase wieder in "die Weltcupluft, die ich so gerne schnuppere, denn der innerste Kern meines Lebens ist nach wie vor der Skisport".

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Steurzahler (89 Kommentare)
am 06.09.2016 10:11

ist wirklich ein Hervorragendes Lokal, man bekommt schnell was sehr leckeres zu essen. Finde ich Top das es so was jetzt auch in Linz gibt, nicht nur in SBG. grinsen

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blacky (262 Kommentare)
am 04.09.2016 21:05

Nicht einen Cent trage ich dort hin !!

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