Fräulein Silvias Gespür für Wein
Silvia Heinrich versteht es blendend, hervorragenden Wein zu produzieren. Edel, fein und nobel.
Die Weinbranche strotzt oft von eingefahrenen Vorstellungen.
"Der Winzerberuf ist nix für Frauen", hört man immer wieder, was freilich nie und nimmer stimmen kann. Schon alleine, wenn man sich den Zusammenschluss der "Elf Frauen und ihrer Weine" vor Augen führt. Eine der herausragenden, sensiblen, feinfühligen, sensorisch besser geschulten, ganzheitlich denkenden Winzerinnen (OK, wieder so ein Klischee, aber in diesem Fall richtig) ist Silvia Heinrich aus Deutschkreutz, die bereits als Kind Weinmacherin werden wollte, aber nicht die traditionelle Route über die Weinbauschule "wäre das einzige Mädel gewesen", gemacht hat. Über den Umweg in der Medienbranche übernahm sie 2010 den elterlichen Betrieb und widmet sich seitdem mit Passion der qualitativen Weiterentwicklung.
Eines ihrer Herzstücke ist Goldberg, eine historische Lage, wo seit 70 Jahren Blaufränkisch behutsam seine Wurzeln in den sandig-lehmigen und kalkigen Untergrund wachsen lässt und den Genießer mit wunderbarer Vielfalt beeindruckt. Goldberg Reserve 2013 (22 Euro) mundet herrlich fein, ist nobel und tiefgründig und zeigt ein außergewöhnliches Charisma. So, als hätte eine Frau ihre Finger im Spiel gehabt.
Gut, dass es wieder Winzerinnen gibt und "Christkind"-Weine, die den Gaumen verzaubern.