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Der rauchigste Whisky der Welt

Von Karin Haas, 27. September 2014, 00:04 Uhr
Der rauchigste Whisky der Welt
Modernes Marketing für Traditionsprodukte. Bild: haas

Eine Destillerie auf der schottischen Hebrideninsel Islay brennt den Weltmeister.

258 ppm. Diese Maßzahl ist das Ass, das die schottische Traditions-Brennerei mit dem unaussprechlichen Namen Bruichladdich ("Hügel neben dem Meer") triumphierend in die Schlacht wirft. Dieser Wert ist die Maßzahl für den Rauchgehalt eines Whiskys.

258 ppm ist der Weltmeisterwert. Andere grundeln bei 100 herum. ppm heißt parts per million, also Millionstel. Der Rauchgeschmack kommt von vor sich dahin glosendem Torf. Der stoppt das Keimen der Gerste und Malz entsteht. Bruichladdich gibt es seit 1881. Die Brennerei liegt auf den Hebriden auf der Insel Islay. 3000 Einwohner, 100 Kühe und unzählige Schafe auf 40 Kilometern Länge und 32 Kilometern Breite bei einer Wetterlage, die mit "rau" nur unzureichend beschrieben ist.

Die Insel beherbergt außerdem acht Destillerien und feinstes Quellwasser, das dem Whisky gut bekommt.

Vom Zulieferer zur Eigenmarke

Bruichladdich wurde 1881 gegründet. Bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 lief alles famos. Später mit Unterbrechungen auch bis Anfang der 1970er-Jahre. Dann kam der Druck der Industrialisierung. Weltmarken, wie Jim Beam und Johnny Walker, kauften ausdrücklich namenlos, um daraus "ihren" Whisky zu "blenden", also zu mischen.

Bruichladdich wurde zum Zulieferer. Da gab es nicht viel zu verdienen. Aber auch nicht viel zu investieren. Zum Glück. Deshalb sind die Brennkolben und Destilliergeräte im Original erhalten.

Doch die Zulieferung reichte nicht. 1994 wurde Bruichladdich geschlossen. 2000 griff ein schottisches Weinhändler-Brüderpaar zu. Die Bruichladdich-Flaschen bekamen ein modernes Kleid und die Trendfarbe Türkis verpasst. Doch als auch das nicht reichte, war man froh, dass der Weltkonzern Remy/Cointreau kam. Seit 2012 gehört Bruichladdich zu dieser Spirituosenfamilie. Jetzt ist Geld für Expansion da.

Der rauchigste Whisky der Welt heißt Octomore 6.3, ist streng limitiert erhältlich und das erst ab Ende des Jahres. Der Preis steht noch nicht fest.

Sein Vorgänger Octomore 6.2. ist deutlich weniger rauchig und kostet 165 Euro. "Whisky-Sammler haben sich ein Flugticket gekauft, ohne zu fliegen, nur um ihn im Duty free-Shop zu kaufen", sagt Kate Hannett, die Leiterin der Whisky-Academy von Bruichladdich. Erhältlich ist der Octomore, benannt nach einer aufgelassenen Brennerei um die Ecke, auch auf Islay in der Destillerie. Wer nicht so weit fahren will: Auf eBay gibt es ihn auch – zum gleichen Preis.

 

Der Gin, der Bruichladdich das Leben rettete

„The Botanist“ heißt der Gin, der 22 Kräuter der Hebrideninsel Islay und neun weitere klassische Gin-Aromen, darunter natürlich Wacholder, enthält. Gebrannt wird er in der Destillerie Bruichladdich in der „Ugly Betty“ aus Kupfer mit einem Foto von einem Pin-up-Girl darauf. Eigentlich ist Bruichladdich ja eine Whisky-Brennerei. Doch Whisky hat den Nachteil, mindestens drei Jahre gelagert sein zu müssen. Gin kann sofort auf den Markt kommen. Bruichladdich war von 1994 bis 2001 geschlossen. Dieser und anderer (Finanz-)Lücken verdankt „The Botanist“ seine Existenz. Eine schlaue Idee, die Bruichladdich rettete. „The Botanist“ ist in Cash- und Carry-Märkten, etwa bei Pfeiffer und Metro, erhältlich.

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