Zeitgenössischer Tanz schlägt Wellen in Linz
Das Linzer Tanzhafenfestival legt von 12. bis 18. Oktober an fünf Orten der Stadt an. An Bord erwarten das Publikum ein Mix aus zeitgenössischen Tanzstücken wie -filmen und viele Workshops.
An Land ziehen, was es sonst selten zu sehen gibt" – mit diesem Credo sticht das Linzer Tanzhafenfestival wieder in See, erstmals im Herbst statt im Frühjahr. "Wichtig ist uns, dass das Publikum unsere Freude am Tanz teilen kann. Wir setzen daher auf Publikumsinteraktion und -partizipation", betonen die Initiatorinnen Ilona Roth und Ulrike Hager.
Erstmals vor Anker geht das Festival am 12. Oktober im Ars Electronica Center, wo sich in der interaktiven Performance "Loops & Breaks" von Julia Schwarzbach auch das Publikum miteinbringen darf.
Neu als Anlegestelle ist das Musiktheater, wo mit Simon Mayer der Gewinner des ImpulsTanz-FM4-Fan-Award zu Gast ist (18.10.). Die Brücke von der Malerei zum Tanz schlagen Dante Murillo und Pawel Dudos im Posthof in ihrer tänzerischen Auseinandersetzung mit Werken des niederländischen Meisters Heronimus Bosch. Anlegen wird das Festival zudem in der RedSapata Tanzfabrik in der Tabakfabrik und dem Lentos Kunstmuseum. Letzteres wird zum Hafen für den "Community Day" mit Stücken von semiprofessionellen Tanzbegeisterten.
Schicksale von Flüchtlingen
Eines davon trägt den bezeichnenden Titel "Auf der Flucht" – die Jugendcompany ZeiTTanz Kompanie hat sich mir ihrer Leiterin Lena Setzwein einem brandaktuellen Thema gewidmet. "Flüchtlinge erzählen die Geschichte ihrer Flucht", sagt die Choreografin und Festivalorganisatorin über ihr Stück, in das auch Texte aus einem Asylanhörungsverfahren eingeflossen sind.
Ein weiterer Schwerpunkt des Festivals sind Tanzfilme, präsentiert im Moviemento-Kino. In "Auf der Suche nach Isolde" kann das Publikum etwa Ulrike Hager und Barbara Windtner begleiten, die sich auf die Spuren von Isolde Klietmann (1908-1993) begeben haben. Ihre Weg führte die Tanzpionierin einst auch nach Linz.
Workshops: Noch Plätze frei!
Wer selbst den Sprung ins weite Meer des Tanzes wagen möchte, hat bei zahlreichen Workshops Gelegenheit dazu. "Es gibt überall noch Restplätze", sagt Setzwein. Das Angebot reicht von Afro Modern Jazz Dance über Contemporary Dance und Breakdance bis zu BodyParkour – einer urbanen Tanzform, die neben einem Baugerüst-Kubus auch den Körper als Hindernis nutzt. Ein Blick auf die exzellente Homepage lohnt sich!
Karten: Posthof, Musiktheater – sonst vor Ort. Programm und Workshops: tanzhafenfestival.at