TanzTage: Grenzgänge im Linzer Posthof
Die Tanztage im Posthof bringen wieder von 4. März bis 29. April Koryphäen des zeitgenössischen Tanzes nach Linz
Vier europäische Meister auf dem Gebiet des Tanzes sind in der Hauptreihe zu erleben. Was sich wie ein roter Faden durch die Arbeiten von Jakop Ahlbom, Leonor Leal, Wim Vandekeybus und Helena Waldmann zieht, ist das Überschreiten von Grenzen.
4. März, Jakob Ahlbom: Der Tanztheatermagier ist Besuchern vom Vorjahr mit einer Buster-Keaton-Hommage in Erinnerung. Diesmal widmet sich der 1971 geborene Schwede, der die Amsterdam School of the Arts besuchte, dem Genre des Horrorfilms. Nervenstärke ist bei der Österreich-Premiere von "Horror" am 4. März gefragt!
14. 3., Helena Waldmann: Die deutsche Choreografin, geboren 1962, greift brennende soziale Themen auf: Für "Gute Pässe Schlechte Pässe – Eine Grenzerfahrung" wird eine menschliche Mauer zum Ausgangspunkt, um die scheinbare Selbstverständlichkeit von Grenzen zu hinterfragen. Wie sehr hindern uns Nationalismus und das Verharren in der Komfortzone daran, die Welt außerhalb unseres Horizonts erleben zu können? Österreich-Premiere!
30. 3., Wim Vandekeybus & Ultima Vez: Die Uraufführung von "In Spite of Wishing and Wanting" 1999 war ein Skandal, lotete der belgische Performancekünstler doch erstmals Befindlichkeit und Begehren nicht zwischen Mann und Frau, sondern ausschließlich zwischen Männern aus. Die Synthese aus Tanz, Theater, Sprache und Film gewährt tiefe Einblicke in das Seelenleben der Männer. Mit seinem Ensemble Ultima Vez feierte der mittlerweile zum Weltstar Avancierte vergangenes Jahr sein 30-jähriges Jubiläum.
26. 4., Leonor Leal: Spanisches Feuer bringt die Flamcencotänzerin mit ihrer Soloproduktion in den Posthof: "Jaleo" ist in der Welt des Flamenco in Chorus, in dem sich Musiker und Tänzer klatschend und mit zugerufenen Worten anfeuern. Live begleitet wird Leonor Leal von Antonio Campos (Gesang) und Juan A. Suárez "Canito" (Gitarre). Österreich-Premiere!
Tanztage-Labor
Auch die heimische Tanzszene ist höchst aktiv: Im Tanztage-Labor präsentieren wieder drei jüngere Tanzschaffende ihre neuen Arbeiten.
20. 4., Rosalie Wanka & Cecilia Loffredo: Die deutsch-österreichische Tänzerin und Choreografin Rosalie Wanka ist u. a. Absolventin der Linzer Bruckneruni. Gemeinsam mit ihrer argentinischen Tanzpartnerin Cecilia Loffredo spürt sie der Essenz der Dinge nach – jenseits von Form oder Stil, Kultur oder Gesellschaft. Der menschliche Körper wird zur Landkarte in "Territorium ( ) Körper ( ) Erinnerung".
29. 4., SILK Fluegge: Die Linzer Tänzerin und Choreografin Silke Grabinger widmet sich mit ihrer Compagnie "SILK Fluegge" dem Begehren. Ihre Arbeit "Dear" ist eine Suche nach dem Wesen dessen, was den Menschen anzieht. Was begehren wir? Das, wovon wir glauben, dass es der andere auch in uns begehrt?
Programm: Drei Österreich-Premieren und ein „Skandal-Stück“ anno 1999 geben bei den Tanztagen im Linzer Posthof einen Einblick über die internationale Szene. Infos im Detail und Karten: 0732 / 78 18 00 (Di.-Fr., 15-19 Uhr) oder online unter www.posthof.at