Milow: Ein Schritt vorwärts
Ganz klar vor Augen zu haben, was man will, kann hilfreich sein. Milow beweist das mit "Modern Heart".
Mit dem Charme des Lagerfeuersängers hat der Belgier von Anfang an mit der Unmittelbarkeit seiner Popsongs gepunktet. Die Leichtigkeit des Seins zieht sich seither durch seine Alben. Dies ist auch bei seinem fünften Album so. Der Sound ist vertraut, hat aber eine deutlich stärkere Schlagseite in Richtung Elektro-Pop und R&B. Milow wollte mehr Vielfalt und sich nicht nur auf die Macht der Akustikgitarre verlassen. Seine bewusste Entscheidung zeigt jedenfalls hörbar Wirkung.
Zu Beginn noch etwas bedächtig, verhalten, startet ab "Howling At The Moon" die Gute-Laune-Tour. Der Motor läuft wie geschmiert, seine Lieder über das Lieben, das so einfach sein kann, oder über das Leben auf der Überholspur sind Ausdruck hörbarer Freude an der Musik und am Geschichtenerzählen.
Am Ende nimmt sich Milow wieder zurück. "Really Rich" ist weise, weil Reisen Horizonte erweitert, neue Kapitel im Lebensbuch schreiben kann. Und das finale "Way Up High" ist einfach nur pures Gefühl.
OÖN-Wertung: vier von sechs Sternen
Milow „Modern Heart“ (Island)
Anspieltipps: „The Fast Lane“, „No No No“