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Knisternde 14-Zeiler

20. September 2013, 00:04 Uhr
Knisternde 14-Zeiler
Gerhard Brössner (li.) liest Herwig Strobls erotische Sonette. Bild: privat

Gerhard Brössner liest am 21. September aus Herwig Strobls erotischen Sonetten.

Wie haben sich Lyriker doch seit Jahrtausenden an diesem Thema abgearbeitet. Der Linzer Dichter und Musiker Herwig Strobl (jüngster Gedichtband: „Mein siebter Sinn“, BayerVerlag) wollte niemandes Versuche, Erotik sprachlich zu bewältigen, neu interpretieren. Er hörte auf seinen eigenen Herzschlag, auf seine wohligen Regungen und fiebrigen Schübe, sofern in ihm aufsteigt, was nur Erotik anzuzetteln vermag. 66 Sonette hat er darüber geschrieben und in dem Reigen „Komm, leg dein Herz an meines“ gebündelt. Am 21. September (20 Uhr) wird der bekannte Linzer Schauspieler Gerhard Brössner im Tanzsaal des alten Brauhauses in Vorderweißenbach ausgewählte Stücke daraus lesen. Strobl selbst improvisiert dazu Roma, Celtic Folk und Eigenkompositionen.

Texte und Musik haben Brössner und Strobl seit ihrer ersten Begegnung am Theater immer wieder zusammengeführt. Die Schriftsteller Günther Grass, Martin Walser, Botho Strauss und Adolf Muschg haben es im fortgeschrittenen Alter auch noch einmal wissen wollen. Wie etwa Erotik im Lebensherbst literarisch zünden könnte.

Warum wagt sich Strobl erst mit 72 an dieses Thema heran? „Das Sonett bringt etwas zum Klingen, eben diesen Eros. So viel über Sex auch geschrieben und geredet wird – das Sinnliche, Zauberhafte war mir wichtig. Jetzt bin ich in einem Alter, in dem ich das reflektieren kann, wozu ich als jüngerer Mann noch nicht im Stande war.“

Brössner durfte die Verse frei wählen, zu eindeutige 14-Zeiler siebte der Schauspieler aus. Die Premiere diesen Sommer im Linzer Rosengarten – überwiegend vor weiblichem Publikum – offenbarte den gelungenen Versuch, dass ein authentisches Bedürfnis zu seiner wohl temperierten Sprache findet. Strobl erlebt Brössners Vortrag noch einmal in völlig anderer Sinnlichkeit als das Publikum: „Er liest ja meinen Text und vertont damit meine Gedanken, die ich vorher noch nie so gehört habe.“ Erotik sei eben nicht nur alterslos, sondern auch in Ton und Sprache ein Wunder an Facettenreichtum. (pg)

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