Die weite Filmwelt daheim in Freistadt
Von 26. bis 30. August stehen fremde Lebenswelten dank des Festivals "Der neue Heimatfilm" wieder im Fokus. Zu sehen gibt es sogar Werke aus Irak, Iran und Syrien.
Welche Programm-Schwerpunkte gesetzt wurden, welche Filme im Wettbewerb stehen und mehr, weiß was ist los?.
Der Tenor: Mit 53 Filmen wartet das 28. Festival auf. Jeder gibt für sich ein Stück einer fremden Welt preis, das sich gleichzeitig – dank des heutig interpretierten Themas "Heimat" – nahe anfühlt. Die Werke kommen aus stolzen Filmnationen wie Frankreich und Italien, dem kreativen Baltikum und Filmmärkten, die im Mainstream hintanstehen, wie Israel, Irak und Jordanien.
Der Wettbewerb: Wie jedes Jahr werden Preise in den Kategorien Spiel- und Dokumentarfilm vergeben. Je sieben Regiearbeiten gehen ins Rennen, die für die Philosophie des Festivals stehen: Weltoffenheit, Verbundenheit, Spannung. Der Wettbewerbs-Spielfilm "Cesta Ven" ("The Way Out") stammt etwa aus dem Nachbarland Tschechien und erzählt von der lähmenden Stigmatisierung der Roma (27. 8., 19.30 Uhr; 28. 8., 17.30 Uhr). In "Flocken" ("Flocking") wiederum wird der Enge einer isolierten Gemeinschaft auf dramatische Art Luft gemacht: Jennifer, 15, wird von ihrem Mitschüler missbraucht, was die Bürger im Ort nicht glauben wollen und durch Verweigerung eine soziale Hölle erschaffen (28.8., 19.45 Uhr; 29. 8., 11 Uhr). Der Dokumentar-Wettbewerb beschäftigt sich mit den harten Realitäten Europas. Io sto con la sposa ("An der Seite der Braut") begleitet eine Hochzeitsgesellschaft, die fingiert ist. Tatsächlich besteht sie aus Flüchtlingen, die verkleidet zur Grenze wollen (27. 8., 14 Uhr; 28. 8., 15.15 Uhr). "Jáma" ("Mein Zuhause") wiederum zeigt, wie ein Hof in einem ländlichen Vorort Kiews zusehends von Hochhäusern eingekesselt wird (27. 8., 16 Uhr; 28. 8., 19.20 Uhr).
Die Schwerpunkte: Zwei Themen und ihre globale Betrachtung stechen hervor: Landwirtschaft und Syrien. Die syrischen Arbeiten, wie "As The Poet Said" (30. 8., 13.45 Uhr), stehen für den Film als Medium der Hoffnung in einem zerrissenen Land.
Konzerte: Live-Konzerte gibt es heuer u. a. mit Wiener Liedgut von "Der Machatschek" (26. 8., 22.30 Uhr) und den Melodikern des "Florian Horwath Ensembles" (27. 8., 22.30 Uhr). Mit 130 wählbaren Stücken werden "Donke und Zigon" zu menschlichen Jukeboxes (28. 8., ab 16 Uhr). Zum Abschluss gibt es Folk und Jazz aus Italien mit Riccardo Tesi und seiner Banditaliana (29. 8., ab ca. 20.15 Uhr). (nb)
Infos, Karten, Programm: www.filmfestivalfreistadt.at