Der letzte Bulle ist jetzt der "Blade Ranger"
Henning Baum, bekannt aus der Serie "Der letzte Bulle", leiht im Disneyfilm "Planes 2" dem Rettungshubschrauber "Blade Ranger" seine Stimme. Von Ludwig Heinrich
Mit "was ist los?" sprach der deutsche Darsteller über seine Kinofigur, die Zeit im Rettungsdienst, Fehler und Temperament.
Haben Sie zuvor einen Animationsfilm synchronisiert?
Henning Baum: Nein, nie! Dieses Angebot kam von den Machern, der Firma Disney, und da ein solches Unternehmen immer gut geplant ist, werden die sicher gewusst haben, warum sie mich auswählten. Ich habe zunächst auch gar nicht gewusst, dass im Original ein Kaliber wie Ed Harris diese Rolle spricht.
Wie haben Sie sich dieser Aufgabe angenähert?
Ich dachte: Ich habe sie gut erledigt, wenn kein Zuschauer auf die Idee kommt, sich über den Sprecher Gedanken zu machen, sich gar nicht erst fragt, welcher Schauspieler dahintersteckt.
Ihr Charakter ist der altgediente Rettungshubschrauber Blade Ranger. Sie selbst sind Rettungsdienst gefahren. War das später für Sie wichtig?
Immerhin hatte ich auf diese Art eine sehr gute medizinische Grundausbildung, und es war gewiss lohnend, nach der Schule eine Aufgabe zu finden, bei der es wirklich um etwas ging. Immerhin, ohne es überspitzt zu sagen, um Leben und Tod. Ich habe in dieser Zeit über 25 Reanimationen durchgeführt. Da war es nicht wichtig, zu glänzen, sondern konzentriert zu handeln, das Richtige zu tun.
Blade Ranger hat im Film eine zweite Chance bekommen. Henning Baum im Leben auch?
Manchmal sogar eine dritte oder vierte. Wie jeder machte und mache ich schließlich Fehler.
Welche Fehler haben Sie zum Beispiel an sich entdeckt?
Dass ich durch mein Temperament manchmal dazu neige, eine gewisse Schärfe in die Kommunikation zu bringen. Das ist nicht immer nötig, und dadurch habe ich vielleicht Leute verstört, weil ich offensichtlich die Wirkung unterschätzt habe.
Baum im Kino: "Planes 2"; Baum im Fernsehen: Ein Fall für zwei, "Bittere Erkenntnis", 23. 8., 21.45, ZDF