CD-Kritik: Skeros belebende Wirkung
Fünf Jahre nach "Kabinenparty" entgeht Skero der Wiederholung, weil er sich nicht stressen ließ.
Mit Texta on top verwirklichte sich Skero solo und hatte plötzlich einen Riesen-Hit im Land. Alle sangen sein "Kabinenparty". Das hat sich 2009 sicher gut angefühlt, aber den Riesen warf das nicht aus der Bahn. Genau so wenig ließ er sich von Mechanismen der Branche verleiten. Der Linzer weiß, was gut für ihn ist.
Mit "Der Riese im Glashaus" präsentiert sich Skero in großer Geberlaune. Ja, er habe sich lange Zeit gelassen für das zweite Solo-Album. Ja, er habe das Album dicht gefüllt mit Raps und Beats, Stimmungen und Bestandsaufnahmen.
Er habe einfach das Gefühl gehabt, das alles erzählen zu müssen, "sonst bin ich nicht fertig". "Der Riese im Glashaus" ist musikalisch weit gedacht, verführt mit eingängigen Melodien und ist textlich in jeder Minute ein intensives Hinhören wert.
Skero ist und bleibt souverän (rappt er ja auch zu Beginn). Er mahnt uns, nicht zu hudeln, fordert uns auf, uns mehr zu freuen, und lässt uns immer wieder schmunzeln und nachdenken. Skero belebt.
Skero „Der Riese im Glashaus“ (Gang)
OÖN-Wertung: fünf von sechs Sternen
Anspieltipps: „Hudeln“, „Wind“, „Plastik Bottle Beach“