"Wir verleugnen unsere Citroen-Wurzeln nicht"
PARIS. DS-Chef Yves Bonnefont über Alternativ-Antriebe, seine Erwartungen und das autonome Fahren.
Eine neue Automarke auf den Weltmarkt zu bringen, erfordert Mut. Citroen hat diesen Schritt gewagt – mit DS. Die OÖN sprachen mit DS-Chef Yves Bonnefont über den Start der Nobelmarke, den E-Antrieb und die neuen Modelle.
OÖN: Was würde der Unternehmensberater dem Markenchef raten, um DS richtig aufzustellen?
Bonnefont: Wir sind eine junge Marke mit tiefen Wurzeln. Daher brauchen wir eine Doppelstrategie: unsere Historie zeigen und gleichzeitig ein avantgardistisches Konzept. Oder anders gesagt: immer Neues bringen, trotzdem unserer DNA treu bleiben und dies auch erfolgreich den Kunden vermitteln.
Brauchte Peugeot-Citroen die neue, dritte Marke DS?
In der Tat gibt es schon viele Marken, auch viele neue. Aber es gibt keine, die ein exzellentes Produkt mit dem Anspruch von französischem Luxus verbindet – diese Kombination bringt uns in eine einzigartige Position.
Wie wollen Sie DS zum einzigartigen Image verhelfen?
Durch ein exzellentes Produkt, das die Citroen-Wurzeln nicht verleugnet und das auf vier Säulen basiert: einem avantgardistisches Design, das herausragt, das ein Eyecatcher ist, zweitens die Technologie, die Effizienz vor Leistung stellt und trotzdem Fahrspaß bietet. Ich lege keinen Wert auf viel PS mit extrem hohen Spitzengeschwindigkeiten, sondern wir brauchen viel Drehmoment, um komfortabel fahren zu können. Drittens durch die Konnektivität im gesamten Angebot sowie – viertens – Komfort inklusive diverser Feinheiten in der Ausstattung, wie z. B. bei Materialien. In jedem DS wird auch von Hand gefertigt. So wollen wir die Messlatte stetig erhöhen.
Toyota sagt, sie hätten nichts zu tun mit Lexus, dies sei eine völlig eigenständige Marke. Wie verhält sich’s bei Citroen und DS?
Wir wurden als Citroen geboren und werden immer ein Teil von Citroen sein, wir nehmen aber jetzt eine andere Richtung. Da ist Platz genug für unsere beiden Marken.
Wird DS auch künftig Teile aus Citroen-Modellen verwenden?
Ja, wir verwenden einige Citroen-Teile, aber das ist ja kein Nachteil. Wir wählen sehr vorsichtig aus, was wir nehmen und was nicht.
Nennen Sie Absatzziele?
Nein. Wir wollen uns nicht wie andere so unter Druck setzen, indem wir jeden Monat neue Zahlen publizieren. Eine Premiummarke hängt nicht von Volumina ab, dann wäre sie Mainstream. Wir wollen unser Profil schärfen, das Volumen folgt danach.
Werden Sie aufstocken? Kommt der große DS6, der in China angeboten wird, auch zu uns?
Bis 2020 werden wir auf sechs Modelle verdoppeln. Da wird auch etwas in einem höheren Segment als derzeit (B, C, D, Anm.) dabei sein. Die Vorgabe ist die Möglichkeit der Profitabilität. Da ist es kein Geheimnis, dass ein SUV diese Kriterien erfüllt.
Stichwort Elektrifizierung: Warum ist die Marke DS in der Formel E engagiert?
Die Formel E bot sich durch ihr Konzept an: mitten in Großstädten an einem Tag ganz nah bei vielen möglichen Kunden, mit denen es noch Interaktion gibt (der Fan-Boost, Anm.). Diese Serie entwickelt Technologie für kommende Serienautos. In unseren künftigen sechs Modellreihen wird jede zumindest eine Hybrid- oder Elektroversion haben.
PSA bot zuerst Dieselhybride an. Haben sie Zukunft?
Der Markt bevorzugt Benzinhybride, diese sind inzwischen Standard. Wir gehen mit DS in diese Richtung. 2019 kommt ein Benzinhybrid, 2020 das erste E-Modell.
Ist der Dieselantrieb, mit dem PSA immer stark war, schon am Ende?
Wir werden die fortschrittlichste Technologie im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen anbieten. Wir werden aber nicht zu politischen Diskussionen zum Beispiel über grüne Zonen in Städten Stellung nehmen. Die Frage, die wir uns aber stellen müssen, ist: Wie viel ist der Kunde bereit für Alternativantriebe wie Hybrid, Plug-in-Hybrid oder Elektro zu zahlen? Diese Alternativantriebe kosten ja mehr.
Lenkt einen DS künftig der Computer?
Ich glaube an das autonome Fahren, denn die Menschen verbringen viel Zeit beim Autofahren, und Zeit wird immer kostbarer. Wenn ich als Hersteller helfen kann, dass meine Kunden Zeit sparen, dann habe ich einen großen Vorteil im Wettbewerb. Die Technologie für autonomes Fahren ist jedenfalls da. Die Fragen sind Kosten, Rechtssicherheit und Sicherheitsniveau.
Wann kommt das autonome Fahren bei DS?
DS ist das Premium-Produkt des PSA-Konzerns. Die führende Technologie wird traditionell in den Premium-Marken zuerst eingeführt. Wir haben bei diesem Thema einen sehr engagierten Fahrplan, geben aber keine Termine bekannt.
DS - Die Marke
Yves Bonnefont (45) kam von McKinsey und wurde 2014 CEO von DS. Die Nobelmarke von Citroen verkaufte seit 2010 weltweit 600.000 Fahrzeuge, in Österreich waren’s in diesem Zeitraum exakt 4833 Stück. Bestseller ist der DS3 (2550 Einheiten) gefolgt vom DS4 (1598), der Topversion DS5 (783) und dem DS3 Cabrio (208).
Da folgen die Marketingabteilungen der Autohersteller dem Medienhype zum Automomen Fahren auf Hochtouren - wohl auch, um von den nicht beherrschten Klima-und Umwelt-Problemen der schmutzigen, veralteten Otto-bzw. Diesel-Motor-Technologien abzulenken. Da wird dann aber auch schon über die ersten schweren Unfälle beim Autonomen Fahren berichtet. Dumm gelaufen! Man erkennt aber mittlerweile, dass das Autonome Fahren nicht nur eine technische Herausforderung darstellt - insbesondere in Bezug auf die technische Sicherheit -, sondern mehr noch ungelöste ethische, rechtliche und Informationssicherheitstechnische Probleme mit sich bringt. Vom Stand der vergleichbaren PC- und Smartphone-Sicherheit kann jeder Nutzer ein Lied singen.
"TaTü TaTa TaTü TaTa.
Wer ist der Herr und wer der Sklave?
Digitaler Lifestyle, Transparenz ist geil,
Mobilität am WiFi-Seil!"
Freud und Leid des fahrerlosen Fahrens:
http://youtu.be/fU0QDDxDcy8
http://youtu.be/WzvpF6JR1cE
Und ausserdem hat auch Phantomas auf Citroen DS vertraut, seine konnte allerdings sogar fliegen!
Die DS war damals, als sie mitte der 50-er Jahre herausgekommen ist, das revolutionärste Auto ihrer Zeit. Sie war sowohl formal vom Design her, als auch technisch (hydroaktive Federung u.a.) ihren Mitbewerbern ca. 20 Jahre voraus!
Ähnlich avantgardistisch war dann noch das Coupe SM, der CX hatte auch noch die Citroen-Avantgarde-Note, alles, was später kam, war im Vergleich deutlich konventioneller. Seit Citroen im PSA-Konzern ist, gibt es die Plattform-Strategie und wenig Mut zur Avantgarde.
Die heutigen "DS-Modelle" schänden den Namen DS mehr, als dass sie ihm gerecht werden. Die mutigen Autos (zumindest formal) findet man heute in Frankreich eher bei Renault.
Ich gäbe für eine alte DS bzw. einen alten SM 10 neue "DS" (wenn ich sie hätte )
https://de.wikipedia.org/wiki/Citro%C3%ABn_DS#/media/File:General_charles_de_gaulle_visite_isles_sur_suippe_1963.jpg
eines der SCHÖNSTEN Auto die je gebaut wurden.
und genau in dieser Pose erinnere ich mich auch an Charles de Gaulle als ich ihn 1962 im DS gesehen habe .
Mein SChwiegervater hatte auch eine DS. Familieninterner Name: "Das rollende Puff". Extrem weiche Sitze, extrem weich gefedert - Komfort pur. Plus roter Plüsch....
ich konnte mir damals keine DS leisten , weder die DS 19 noch die Pallas .
also habe ich mir ein 2 CV gekauft, altes Modell 1956 !
genauso hat meiner ausgesehen , gleiche Farbe und Ausstattung
https://www.youtube.com/watch?v=tWrbAxY3dOM
nur hatte ich KEINEN Kofferraumdeckel da das Stoffdach bis nach unten ging .siehe hier.
https://www.youtube.com/watch?v=SYBQmQJxG_Y
https://www.youtube.com/watch?v=QAnHG15_zV8
und so wurde im Notfall gestartet .
https://www.youtube.com/watch?v=1AsGykIBmUk
ein schönes stück ..gleich wie meine damalige Karossse ...
@pepone:
Und wie wär´s damit?
http://www.hamiltonwalkerart.com/product/20-3-citroen-ds-chapron-cabriolet-1967/
Oder damit?
http://www.avantgardecars.co.uk/cars/citroen-sm-3-0-automatique/
Diese beiden hätte ich gerne!