Wenn die Windschutzscheibe einen Pecker hat
Fehlt der Durchblick, ist ein Austausch des hochkomplexen Teils unumgänglich. Rund ums Glas versammelt sich viel Technik
Es ist wie mit einem Fußball-Schiedsrichter: Wenn der Unparteiische nicht auffällt, hat er seinen Job perfekt erledigt. Dergleichen verhält sich’s beim Auto mit der Windschutzscheibe: Ist das Glas quasi nicht sichtbar, hat das Teil seinen Zweck erfüllt.
Regentropfen und Verunreinigungen lassen sich oft mit nur einem Wisch entfernen, anders ist das bei Peckern und Rissen, die beispielsweise durch Steinschlag entstanden sind. Wenn nicht repariert werden kann, muss ausgetauscht werden.
"Eine Windschutzscheibe steht unter Spannung", erzählt Jörg Silbergasser von der gleichnamigen Mercedes-Werkstätte in Gunskirchen. Oft genügt ein kleiner Schaden als Ausgangspunkt für einen Riss, der sich langsam, aber stetig verlängert.
Radio-, Navi- und Smartphone-Antenne, Dual-Kameras fürs Assistenzsystem (Spurhalteassistent, adaptiver Tempomat, Fernlichtassistent, Querverkehrsassistent etc.), Head-up-Display: In und um die Windschutzscheibe sammelt sich viel Hightech. "Und dann kommen noch der Lärmschutz und die Tönung dazu", sagt Silbergasser. Gegen den Lärm bzw. für die Farbe werden Spezialfolien in die Scheibe eingepresst. Wobei die gewichtoptimierte Mercedes-Windschutzscheibe aus zwei je 2,4 Millimeter, die Standard-Ausführung aus zwei je 3,5 Millimeter dünnen, zusammengeklebten Scheiben besteht. Gewicht: sechs bzw. acht Kilogramm. "Allein bei der aktuellen C-Klasse haben wir 30 verschiedene Scheiben-Varianten", sagt der 52-jährige Gunskirchner.
2,5 Stunden veranschlagt das Stammwerk für den Austausch einer Windschutzscheibe – vom Herausschneiden mit einem hochfesten, 1,5 Meter langen Drahtseil bis zum Kalibrieren der Sensoren und der Dual-Kamera. Der Komponenten-Kleber, auf den die Scheibe gelegt wird, muss zuvor auf 60 Grad erhitzt werden.
"Die Windschutzscheibe muss viel aushalten", sagt Jörg Silbergasser. Von extremen Temperaturunterschieden bis zur Airbag-Explosion. Noch dazu ist das Verbundglas ein tragender Teil des Autos. "Da muss die Scheibe schon fest fixiert werden."
Die rechtliche Seite
Wenn es sich bei dem Steinschlag oder Riss um „schwere Mängel“ laut Kraftfahrzeuggesetz (KFG) handelt (Risse von mehr als 15 Zentimetern oder solche, die im Sichtbereich des Fahrers liegen), darf die Polizei auch strafen. Der Strafrahmen ist laut ÖAMTC-Juristin Corinna Hotz „sehr hoch bemessen“ und liegt bei bis zu 5000 Euro.
Die Plakette (§57a), Umweltplaketten und Vignetten müssen nach dem Scheibentausch erneuert werden. Dazu wird der aktuelle Prüfbericht und Zulassungsschein bzw. für die Vignette der Zulassungsschein, die Reparaturrechnung der Windschutzscheibe sowie die alte Vignette benötigt.
Wird ein Stein von der Straße aufgewirbelt und auf ein nachfahrendes KFZ geschleudert, handelt es sich dabei um einen Fall von „höherer Gewalt“. Ein solcher Fall wird von der Haftpflichtversicherung nicht gedeckt, daher ist ein solcher Schaden selbst zu tragen. Mit einer Kaskoversicherung sind Steinschläge allerdings abgedeckt. Fällt nicht ordnungsgemäß gesicherte Ladung vom vorausfahrenden Fahrzeug, kommt die Haftpflichtversicherung für den Schaden auf.
Alles, was über 1,5 h Arbeitszeit hinausgeht, fällt für mich unter Abzocke. Was auch verschwiegen wird: Die Scheiben sind auch direkt vom Erstausrüster in entsprechender Qualität erhältlich, um teilweise weniger als die Hälfte des Preises, den eine Markenvertragswerkstatt berechnet.
Auto zu bauen mit immer weniger durchblick, vor Allen nach hinten und zur Seite, das ist schon erlaubt.
Aber eine klein Beeinträchtigung eines harmlosen längeren Risses ist strafbar.
So sind Sie, die mit den Paragraphen fighten.
Sehr geehrter Herr Hebestreit! Lesen Sie bitte Ihren Artikel nochmals in Ruhe Korrektur und sie werden erkennen müssen, dass die Straße im allgemeinen nicht mit Steinen nach ihren Benützern wirft
Du bist so ein Gscheitwaschl!
"Wird ein Stein von der Straße aufgewirbelt ..."
Ds "von" bedeutet hier ja nicht, WER den Stein aufgewirbelt hat (du glaubst die Straße), sondern "von" ist hier eine Preposition des Ortes und stellt die Frage, WOHER kommt der aufgewirbelte Stein.
Der aufgewirbelte Stein kommt von der Straße!
Die deutsche Sprache scheint dich zu überfordern.