Seat kratzt an der Fünf-Prozent-Marke
Österreich ist für die Spanier ein wichtiger Markt. Die Hoffnung auf Wachstum lebt – dank der neuen Allradmodelle, wie der Leon ST X-Perience und der Leon 4Drive
Seat bekommt richtig Grip unter die eigenen Modelle – nicht zuletzt dank dem neuen Leon ST X-Perience, dem praktischen Allrad-Kombi der Spanier. "Österreich ist nach Spanien und Portugal das Land mit dem höchsten Marktanteil", sagt Jürgen Stackmann, der Seat-Chef, im OÖN-Gespräch. 4,6 Prozent erreichten Österreich-Markenleiter Wolfgang Wurm und sein Team in den ersten zehn Monaten 2014 in Österreich. 12.078 neu zugelassene Seat weist die Statistik aus – um 1213 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Doch das Minus macht die Salzburger kaum nervös. Weil, sagt Wurm, "wir erstmals drei Modelle in den Top 20 haben": Ibiza (7. Platz), Leon (11.) und Alhambra (16.). Damit seien die Spanier breiter aufgestellt und nicht mehr nur von einem Modell, dem Ibiza, abhängig. Zudem hat Seat heuer in fünf Monaten die angepeilte Fünf-Prozent-Marke überschritten. Das nährt die Zuversicht.
Die vier Modelle (Leon 4Drive, X-Perience, Mii by Mango und Leon Cupra), die heuer neu auf dem österreichischen Markt eingeführt wurden, seien eine vielversprechende Basis für künftige Zuwächse. Zudem wird nächstes Jahr die Palette erweitert: Der starke Kombi Leon ST Cupra (280 PS, 1470 Liter Ladevolumen) kommt im April, der Leon X-Perience 2WD (Frontantrieb) im Juni, der überarbeitete Alhambra (mehr Assistenzsysteme, neues Infosystem) im August und der Toledo (neue Assistenzsysteme) im Oktober.
Die Aussichten? "Für 2011 haben die Marktforscher ein schlechtes Autojahr prognostiziert, und dann haben wir den höchsten Marktanteil aller Zeiten erreicht", erzählt Wurm. Stackmann ergänzt: "Österreich wird auch 2015 kein Juhu-Markt werden." Doch die angepeilten fünf Prozent Marktanteil seien zu schaffen.
Konzentration auf Europa
"Wir konzentrieren uns auf unseren Kernmarkt", sagt Stackmann. "Und das ist Europa." Aus Russland haben sich die Spanier eben erst zurückgezogen ("Da haben wir langfristig keine Perspektive gesehen"). Ebenso verzichtet die Volkswagen-Tochter auf Alternativantriebe wie Elektromotoren. "Ein Plug-in-Hybrid wird frühestens 2020 kommen", sagt der Seat-Chef. Potential habe derzeit lediglich der Erdgas-Antrieb. Und da sei Seat dank des VW-Baukastensystems "technisch vorbereitet".